“Europa muss mehr sein als ein Geldverteilungsclub!” (Kommunalkredit-CEO Alois Steinbichler)
Hauptaussagen:
Univ.Prof. Mag. Dr. Fritz Breuss (WIFO):
Die Eurozone hat im Aggregat eine bessere Schuldenperformance als USA oder Japan.
Die fehlende Bereitschaft, Integrationsschritte in Richtung politische Union zu setzen, erschwert die Situation.
Es ist problematisch, politisch außerhalb der Verträge zu operieren. Ein Ausreizen des Lissaboner Vertrags im Bereich verstärkter Zusammenarbeit wäre besser.
Lehren aus der Krise:
– Gleichklang der Wirtschaftspolitik
– zentraler Anleihenmarkt
– zentrale Fiskalpolitik
– Krisenfonds innerhalb der Verträge
– Trennung des Bankengeschäfts vom Investmentbanking
Mag. Alois Steinbichler (Kommunalkredit AG):
Es ist ein Mythos, dass der Staatsschuldenanstieg wegen der Bankenrettung so hoch ist, diese macht nur einen geringen Anteil der Konjunkturstützungsmaßnahmen aus.
Die Europäische Integration und die Erfolge Europas (Friede, Wohlstand) dürfen nicht schlecht geredet werden.
Geostrategische Eigeninteressen der angelsächsischen Welt dürfen nicht vergessen werden.
Europa hat sich die Lektion schwergemacht, mangels europäischen Denkens und mangelnder Solidarität.
Es braucht mehr Europa, d.h.: Vorstufen zur EU-Fiskalpolitik, EFSF, ESM, 800 Mrd. € um Refinanzierungslücken zu überbrücken, Fiskalpakt. Die EZB spielt eine entscheidende Rolle.
Europa muss mehr sein als ein „Geldverteilungsclub“!
Die Veranstaltung im Rahmen der “Europa Club Uni”-Serie fand am Donnerstag, 26. April 2012, 10:15-12:00 Uhr im Hörsaal 10 der Johannes Kepler-Universität Linz statt und wurde von Dr. Josef Ertl (KURIER Oberösterreich) moderiert. Wir danken Herrn Univ.Prof. Franz Leidenmühler, dem Institut für Europarecht der JKU Linz und dem KURIER für die Kooperation!