Europäische Kommission und Österreichische Gesellschaft für Europapolitik sprechen mit Salzburgerinnen und Salzburgern über ihre Vorstellungen für Europas Zukunft
Die EU-Zukunftstour von Europäischer Kommission und Österreichischer Gesellschaft für Europapolitik macht in dieser Woche in Salzburg Station. Von 15. bis 19. Oktober sind Martin Selmayr, Leiter der Vertretung der EU-Kommission in Österreich, und ÖGfE-Generalsekretär Paul Schmidt durch das Bundesland unterwegs, um die Meinung der Salzburgerinnen und Salzburger über die Zukunft der Europäischen Union einzuholen und über ihre Kritik, ihre Wünsche und ihre Anregungen zu sprechen.
Eine begleitende Meinungsumfrage zeigt, dass die Menschen in Salzburg stark an europapolitischen Geschehnissen interessiert sind und auch der mit 5. Mai gestarteten EU-Zukunftsdebatte durchaus offen gegenüberstehen.
Fast drei Viertel der Salzburgerinnen und Salzburger zeigen sich in der – vom Zukunftsfonds der Republik Österreich – unterstützten Umfrage an „Vorgängen und Ereignissen in der Europäischen Union und der europäischen Politik interessiert“, davon 21 Prozent „sehr“ und 53 Prozent „eher“. Ein Viertel ist dagegen „eher nicht“ (20 Prozent) oder „gar nicht“ (5 Prozent) daran interessiert. Je älter die Befragten, desto größer auch ihr Interesse an politischen Geschehnissen in der EU: Mit höherem schulischen Ausbildungsgrad steigt auch das Interesse an Europa. Schließlich zeigen sich Männer etwas europainteressierter als Frauen.
Drei von zehn Befragten (31 Prozent) geben an, sich „auf jeden Fall“ an der im Mai 2021 gestarteten Debatte zur Zukunft der Europäischen Union beteiligen zu wollen und stimmen der Aussage zu, dass es „viel mehr Debatten mit den Bürgerinnen und Bürgern über die Richtung Europas geben sollte“. 51 Prozent antworten, dass sie sich eine Beteiligung an der Zukunftsdebatte zumindest vorstellen könnten. 12 Prozent ziehen dies für sich auf keinen Fall in Betracht, 7 Prozent können zu dieser Frage nicht Stellung beziehen. Männer geben öfter an als Frauen, sich sicher an der Debatte beteiligen zu wollen.
Der „Klima- und Umweltschutz“ (64 Prozent „hohe Priorität“) sowie „die Eindämmung der Corona-Pandemie und ihrer Folgen“ (63 Prozent) stehen für die Salzburgerinnen und Salzburger an allererster Stelle jener Themen, denen sich die EU künftig vordringlich widmen soll. Mit einigem Abstand folgen die „Verringerung der Kluft zwischen Arm und Reich“ (54 Prozent) sowie eine „gemeinsame EU-Asyl- und Migrationspolitik“ (46 Prozent).
Wenn es um die Auswirkungen der EU-Mitgliedschaft auf Salzburg geht, so sind 45 Prozent der Befragten überzeugt, dass sie durch die EU-Mitgliedschaft vor allem Positives im eigenen Bundesland bemerken, 21 Prozent sehen jedoch das Negative überwiegen. Etwa ein Drittel (34 Prozent) sagt, „es macht keinen Unterschied für Salzburg, ob Österreich Mitglied der EU ist oder nicht.
42 Prozent der Befragten sind der Ansicht, dass es „in Zeiten der Corona-Pandemie für Österreich ein Vorteil ist, Mitglied der EU zu sein“. Für 24 Prozent ist es eher ein Nachteil, für 29 Prozent „macht es keinen Unterschied“. 5 Prozent beantworten diese Frage nicht.
51 Prozent der Befragten sind der Ansicht, dass „mehr gemeinsames Handeln auf europäischer Ebene“ notwendig ist, um die anstehenden Herausforderungen zu bewältigen. 39 Prozent würden es für sinnvoller halten, dass künftig die „EU-Mitgliedstaaten öfter für sich selbst entscheiden“ sollten. 11 Prozent können oder wollen diese Frage nicht beantworten. Junge Befragte, BewohnerInnen der Landeshauptstadt und Personen mit Matura/Uniausbildung sind eher für ein Mehr an europäischen Entscheidungen, Männer treten häufiger dafür ein als Frauen. SalzburgerInnen mit Lehrabschluss treten am häufigsten dafür ein, dass künftig die Mitgliedstaaten öfter für sich entscheiden sollten.
Wenn es um Entscheidungen geht, die die persönliche Zukunft betreffen, hat etwa die Hälfte der Befragten (51 Prozent) das größte Vertrauen in EntscheidungsträgerInnen auf regionaler Ebene (also in Landesregierung und Landtag), 17 Prozent geben in dieser Frage der nationalen Ebene den Vorzug (also Bundesregierung, Nationalrat und Bundesrat), 10 Prozent nennen die EU-Institutionen (EU-Kommission, EU-Parlament, EU-Ministerrat). Ein hoher Anteil von 22 Prozent kann oder möchte diese Frage nicht beantworten. Das stärkste Vertrauen in die regionale Ebene zeigen Männer (60 Prozent), junge Salzburgerinnen und Salzburger sagen am öftesten (20 Prozent), dass sie am ehesten den EU-Institutionen vertrauen.
Link zur EU-Zukunftsdebatte: https://futureu.europa.eu
Hintergrund:
Die aktuelle Umfrage der ÖGfE und der Europäischen Kommission wurde – mit Unterstützung des Zukunftsfonds der Republik Österreich – von market (www.market.at) in der Zeit von 10. bis 23. Juni 2021 durchgeführt. Befragt wurden 600 Personen in Salzburg. Online-Erhebung, Salzburger Bevölkerung, 16 bis 79 Jahre, repräsentativ für Alter, Geschlecht, Region und Bildung. Maximale statistische Schwankungsbreite ca. +/- 4,1 Prozent.