ÖGfE-Umfrage: Europawahljahr 2024 – 68 Prozent sehen Bekämpfung der Teuerung als Hauptpriorität

Zum Start des Europawahljahres 2024 wünschen sich die Menschen in Österreich an vorderster Stelle, dass die EU den Kampf gegen die Inflation ganz oben auf ihre Prioritätenliste setzt. Die Bereitschaft, an den Europawahlen im Juni teilzunehmen, ist hoch. Dasselbe gilt für die Unterstützung der heimischen EU-Mitgliedschaft, auch wenn ihre Befürwortung in den vergangenen Jahren durchaus schon stärker ausgefallen ist. Zu diesen Ergebnissen kommt die aktuelle Umfrage der Österreichischen Gesellschaft für Europapolitik (ÖGfE), die im Zeitraum 2. bis 4. Jänner 2024 von österreichweit online unter 1000 Befragten im Alter von 16 bis 80 Jahren von market durchgeführt wurde.

In der Umfrage geben 66 Prozent der Befragten an, dass Österreich Mitglied der Europäischen Union bleiben soll. Das entspricht etwa dem Wert der letzten Umfrage von September 2023, als sich 65 Prozent für die Mitgliedschaft aussprachen. Die Zahl jener, die für einen Austritt unseres Landes aus der EU plädieren, liegt zurzeit bei 29 Prozent, was einer Steigerung um 2 Prozentpunkte entspricht. 5 Prozent können oder wollen zu dieser Frage nicht Stellung beziehen.

Im langfristigen Trend (69 Umfragen seit 1995) liegt die Zahl der Befürworter:innen der heimischen EU-Mitgliedschaft im Durchschnitt bei 70 Prozent und ist damit deutlich höher als die Zahl jener, die einen EU-Ausstieg präferieren (22 Prozent). Allerdings steigt die Ablehnung der Mitgliedschaft in den letzten Jahren stark an: Wollten im Dezember 2019 nur 8 Prozent – der geringste Wert im gesamten Messungszeitraum – die EU verlassen, so sprechen sich nunmehr fast 3 von 10 Befragten dafür aus.

51 Prozent sind sich fünf Monate vor der nächsten Europawahl „sicher“, ihre Stimme abzugeben. 28 Prozent können sich dies „eher“ vorstellen. Die Zahl, die es „eher“ ausschließt, an den EU-Wahlen teilzunehmen, ist mit 10 Prozent gering, ebenso wie jene, die „sicher nicht“ teilnehmen wollen (5 Prozent). 5 Prozent deklarieren sich nicht. Gegenüber einer Vergleichsumfrage von September 2023 haben sich somit in der Wahlbereitschaft kaum Veränderungen ergeben.

58 Prozent sagen, dass sie die Arbeit und Aufgaben des Europäischen Parlaments als wichtig erachten (21 Prozent „sehr“ / 37 Prozent „eher“). Insgesamt 38 Prozent halten diese dagegen für „eher nicht“ (22 Prozent) oder „gar nicht“ wichtig (16 Prozent). 5 Prozent können sich hierzu keine Meinung bilden.

Nach Meinung der Menschen in Österreich sollte sich die EU im Neuen Jahr vor allem der Bekämpfung der Inflation widmen. 68 Prozent sehen darin eine „hohe Priorität“, 23 Prozent eine „mittlere“ und nur 5 Prozent eine „geringe“. An zweiter Stelle steht der Wunsch nach einer einheitlichen Asyl- und Migrationspolitik: 59 Prozent erachten eine solche als hohe Priorität, 27 Prozent als mittlere, während ein Zehntel diese als weniger dringlich sieht. In ähnlich hohem Ausmaß plädieren die Befragten, dass sich die EU vornimmt, die Kluft zwischen Arm und Reich zu verringern (57 Prozent „hohe“, 31 Prozent „mittlere“ und 9 Prozent „niedrige“ Priorität).

Hintergrund:
Die aktuelle Umfrage wurde von market (www.market.atvon 2. bis 4. Jänner 2024 im Auftrag der ÖGfE durchgeführt. Befragt wurden österreichweit 1000 Personen online, österreichische Bevölkerung, 16 bis 80 Jahre, repräsentativ für Alter, Geschlecht, Region und Bildung. Maximale statistische Schwankungsbreite +/- 3,16 Prozent. Differenz auf 100 Prozent aufgrund gerundeter Werte. Fehlende Werte auf 100 Prozent = „weiß nicht / keine Angabe“.

Presseaussendung

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