Eine Mehrheit der Österreicherinnen und Österreicher hält die bevorstehenden Wahlen zum Europäischen Parlament für wichtig. Gleichzeitig haben die europäischen Spitzenkandidaten mit geringer Wahrnehmung in der Öffentlichkeit zu kämpfen. Zu diesen Ergebnissen kommt eine aktuelle Umfrage der Österreichischen Gesellschaft für Europapolitik (ÖGfE).
In der von 2. bis 9. Mai österreichweit durchgeführten Befragung geben 18 Prozent an, dass sie sich den von der Europäischen Volkspartei nominierten Manfred Weber als nächsten EU-Kommissionspräsidenten wünschen würden. 16 Prozent plädieren für den von den Europäischen Sozialdemokraten aufgestellten Frans Timmermans. Eine Mehrheit der Befragten kann sich hingegen für keinen der beiden Kandidaten begeistern (19 Prozent) bzw. kennt sie nicht (39 Prozent). (9 Prozent antworten „weiß nicht/Keine Angabe“).
Das „Spitzenkandidaten-System“ ist für ein knappes Viertel der befragten ÖsterreicherInnen aber auch eine zusätzliche Motivation, an den Europa-Wahlen teilzunehmen (23 Prozent – davon 3 Prozent „sicher“ | 20 Prozent „eher schon“). Für insgesamt 53 Prozent spielt der Umstand, dass die Person des künftigen Kommissionspräsidenten auch vom Ausgang der Europa-Wahlen abhängt, hingegen eher keine (30 Prozent) oder gar keine Rolle (23 Prozent). Ein hoher Anteil von 23 Prozent gibt in dieser Frage an, noch nichts vom System europäischer Spitzenkandidaten gehört zu haben – vor fünf Jahren war ihre Zahl deutlich geringer (10 Prozent).
Nahezu drei von vier ÖsterreicherInnen halten die Wahlen zum Europäischen Parlament für „sehr“ (26 Prozent) oder „eher“ wichtig (46 Prozent). Etwas mehr als ein Fünftel ist nicht dieser Meinung und antwortet, dass die EU-Wahlen „eher nicht“ (18 Prozent) oder „gar nicht“ wichtig (4 Prozent) seien. 7 Prozent können zu dieser Frage keine Stellung beziehen.
Die Umfrage wurde von der Sozialwissenschaftlichen Studiengesellschaft (SWS) vom 2. bis 9. Mai 2019 im Auftrag der ÖGfE durchgeführt (Tel SWS 282). Befragt wurden österreichweit 528 Personen per Telefon (repräsentativ für die österreichische Bevölkerung ab 16 Jahre/Gewichtung nach Geschlecht, Alter und Bildung). Maximale Schwankungsbreite ca. +/- 4,3 Prozent. Differenz auf 100 Prozent aufgrund gerundeter Werte bzw. „weiß nicht/Keine Angabe“. Vergleichsumfragen SWS.