Die Europäische Union hat auf Russlands Invasion der Ukraine mit weitreichenden Gegenmaßnahmen reagiert. Nie zuvor wurde ein so mächtiger Staat so umfassend sanktioniert. Von Finanzbeschränkungen, wie dem Einfrieren der Währungsreserven, dem Bankenausschluss aus dem Zahlungssystem SWIFT, dem Verbot russische Anleihen zu kaufen bis zu Exportbeschränkungen von Hochtechnologie und Dual-Use-Gütern und individuellen Sanktionen, die sich gegen die politischen Eliten und am Krieg beteiligte Firmen richten. Die Sanktionsliste ist lang und erreicht mit dem mit 5. Dezember in Kraft tretenden Ölembargo einen weiteren Höhepunkt. Die Sanktionen brauchen jedoch auch Zeit, um ihre Wirkung zu entfalten. Laut jüngsten Prognosen der OECD wird Russlands Wirtschaftsleistung in diesem Jahr um 3,9 Prozent und 2023 um 5,6 Prozent schrumpfen – weniger stark als erwartet.
Steht Russland also vor einer veritablen Wirtschaftskrise? Welche Rolle spielen dabei die Sanktionen? Wie abhängig ist Europa noch von russischen Exporten und wie lange werden die Sanktionen mitgetragen?
Über diese und weitere Fragen wollen wir – anknüpfend an das gemeinsam mit TEPSA publizierte Buch „Russia and the Future of Europe: Views from the Capitals“ – mit folgenden Gästen diskutieren.
Gerhard Mangott | Professor für Internationale Politik | Universität Innsbruck
Olga Pindyuk | Ökonomin | Wiener Institut für Internationale Wirtschaftsvergleiche
Guntram Wolff | Direktor | Deutsche Gesellschaft für Auswärtige Politik
Moderation
Paul Schmidt | Generalsekretär | Österreichische Gesellschaft für Europapolitik