Gesundheitspolitik ist primär Sache der EU-Mitgliedstaaten. Daher waren sie es auch, die auf die rasante Ausbreitung des Coronavirus zuerst reagierten – jedes Land auf seine Art. Die Vielzahl einzelstaatlicher Notmaßnahmen bringt die europäische Zusammenarbeit jedoch gehörig unter Druck. Die teils unterschiedlichen Maßnahmen der Krisenbewältigung wieder zusammenzuführen, gemeinsam zu Handeln und eine Ausstiegsstrategie zu vereinbaren braucht Zeit, aber vor allem politischen Willen auf allen Seiten.
Die EU ist letztlich eben nur so stark, wie ihre Mitglieder es wollen. Und besonders auch in Gesundheitsfragen war der Wille, die Union zu stärken, bisher eher begrenzt. Aktuell gehen daher fast vier von zehn ÖsterreicherInnen von einer Schwächung des europäischen Zusammenhalts aus. Wird sich diese Annahme letztlich verfestigen? Wird die Eurokrisenpolitik von technokratischem Denken und Misstrauen dominiert? Setzt sich der Corona-Nationalismus durch oder gelingt eine gemeinsame Kraftanstrengung, um den wirtschaftlichen Wiederaufbau zu ermöglichen? Wie ist es tatsächlich um die Solidarität in Europa bestellt?
Gäste:
Claudia Gamon, Abgeordnete zum Europäischen Parlament NEOS
Andreas Schieder, Abgeordneter zum Europäischen Parlament SPÖ
Monika Vana, Abgeordnete zum Europäischen Parlament Die Grünen
Moderation:
Paul Schmidt, Generalsekretär der Österreichischen Gesellschaft für Europapolitik