ÖGfE-Umfrage: Krieg, Inflation und Unsicherheit drücken auf EU-Stimmung

Krieg, Inflation und sinkendes Vertrauen in die Politik drücken auch der EU-Stimmung in Österreich ihren Stempel auf. Zwar steht eine deutliche Mehrheit der Bevölkerung weiter hinter der EU-Mitgliedschaft Österreichs, doch die Zahl jener, die über einen Austritt aus der Union nachdenkt, ist im Steigen begriffen. Dies zeigt die seit 1995 bestehende ÖGfE-Zeitreihe, die das heimische Meinungsbild zur Mitgliedschaft in der EU untersucht.

Im Herbst 2022 sprechen sich 64 Prozent der Befragten in Österreich dafür aus, dass Österreich Mitglied der Europäischen Union bleibt. 27 Prozent plädieren für einen Austritt aus der Union. 9 Prozent antworten „weiß nicht“ oder machen keine Angabe (Umfrage online, 26. bis 28. September 2022, 1000 Befragte österreichweit).

Seit Beginn der Corona-Krise steigt die Zahl jener, die sich einen Austritt aus der EU wünschen. Kurz vor dem Ausbruch der Pandemie im Dezember 2019 lag der Wert noch bei historisch niedrigen 8 Prozent, seither ist er schrittweise um 19 Prozentpunkte gestiegen. Die Zahl der Befürworter:innen ist im selben Zeitraum, ausgehend von 75 Prozent, um 11 Prozentpunkte gesunken und die Zahl jener, die sich in dieser Frage unsicher sind, um 8 Prozentpunkte zurückgegangen.

Insgesamt 66 österreichweite ÖGfE-Befragungen seit Juni 1995 zeigen, dass die Befürworter:innen der EU-Mitgliedschaft stets in der Mehrheit waren. Im Durchschnitt lag ihre Zahl bei rund 70 Prozent, die Zahl jener, die sich für den EU-Austritt aussprachen, bei knapp 22 Prozent.

Hintergrund:
Die aktuelle Umfrage wurde von market (www.market.at) von 26. bis 28. September 2022 im Auftrag der ÖGfE durchgeführt. Befragt wurden österreichweit 1000 Personen online, österreichische Bevölkerung, 16 bis 80 Jahre, repräsentativ für Alter, Geschlecht, Region und Bildung. Maximale statistische Schwankungsbreite +/- 3,16 Prozent. Differenz auf 100 Prozent aufgrund gerundeter Werte.