72 Prozent können sich Beteiligung an Zukunftsdebatte vorstellen – 65 Prozent: Klima- und Umweltschutz ist dringende Priorität für EU – EU-Zukunftstour
Die EU-Zukunftstour der Europäischen Kommission und der Österreichischen Gesellschaft für Europapolitik (ÖGfE) geht auch nach dem Sommer mit vollem Elan weiter. Martin Selmayr, Leiter der Vertretung der Europäischen Kommission in Österreich, und ÖGfE-Generalsekretär Paul Schmidt sind bis Jahresende klimafreundlich in allen Bundesländern unterwegs, um mit den Bürgerinnen und Bürgern über ihre Erwartungen und Sorgen hinsichtlich der Zukunft Europas ins Gespräch zu kommen.
Bis Dienstagabend ist die Zukunftstour in Oberösterreich zu Gast. Eine begleitend durchgeführte Meinungsumfrage zeigt, dass den Menschen in Oberösterreich vor allem der Klima- und Umweltschutz ein europäisches Anliegen ist und sie sich in der Debatte, wie es mit Europa weitergehen soll, einbringen wollen.
Drei Viertel der befragten Oberösterreicherinnen und Oberösterreicher zeigen sich in der – vom Zukunftsfonds der Republik Österreich unterstützten – Umfrage der ÖGfE und der Europäischen Kommission „sehr“ (21 Prozent) bzw. „eher“ (54 Prozent) an Vorgängen und Ereignissen in der europäischen Politik interessiert. Ein Viertel zeigt „eher kein“ (19 Prozent) oder „gar kein“ (6 Prozent) Interesse.
Ein Viertel der Befragten (26 Prozent) möchte definitiv seine oder ihre Stimme bei der mit 9. Mai gestarteten Diskussion zur Zukunft Europas einbringen. Etwa die Hälfte (51 Prozent) kann sich das vorstellen, vorausgesetzt, diese bringt auch konkrete Ergebnisse. 14 Prozent sind hingegen überzeugt, dass die „Konferenz zur Zukunft Europas“ eine Scheinveranstaltung darstellt, bei der am Ende nichts herauskommen wird.
Etwa vier von zehn Befragten in Oberösterreich (42 Prozent) bemerken durch die österreichische EU-Mitgliedschaft in erster Linie Positives, ein knappes Fünftel (23 Prozent) ist gegenteiliger Ansicht. Für ein Drittel (34 Prozent) „macht es keinen Unterschied“ für das Bundesland, ob Österreich EU-Mitglied ist oder nicht.
55 Prozent möchten, dass es in Hinkunft mehr gemeinsame Entscheidungen auf europäischer Ebene geben sollte, 38 Prozent plädieren dafür, dass die Nationalstaaten öfter für sich selbst entscheiden sollten.
Welchen Themen sollte sich die EU nun, nach Meinung der Oberösterreicherinnen und Oberösterreicher, verstärkt annehmen? Fast zwei Drittel (65 Prozent) nennen hier den Klima- und Umweltschutz, knapp sechs von zehn (59 Prozent) ist die Verringerung der Kluft zwischen Arm und Reich sowie die Eindämmung der Corona-Pandemie ein besonderes Anliegen – dicht gefolgt von einer einheitlichen EU-Asyl- und Migrationspolitik. Als weniger brisant wird hingegen die Stärkung der Demokratie auf EU-Ebene angesehen. Mehr Gewicht für die Regionen sowie für das außenpolitische Standing der EU wird ebenso seltener genannt.
Wenn es um Entscheidungen geht, die das eigene Leben betreffen, hat eine Mehrheit der Befragten (54 Prozent) das größte Vertrauen in die regionale Ebene, 19 Prozent vertrauen am ehesten dem Bund, 11 Prozent den EU-Institutionen.
Link zur EU-Zukunftsdebatte: https://futureu.europa.eu
Hintergrund:
Die aktuelle Umfrage der ÖGfE und der Europäischen Kommission wurde – mit Unterstützung des Zukunftsfonds der Republik Österreich – von market (www.market.at) in der Zeit von 1. bis 3. September 2021 durchgeführt. Befragt wurden 600 Personen in Oberösterreich. Online-Erhebung, oberösterreichische Bevölkerung, 16 bis 79 Jahre, repräsentativ für Alter, Geschlecht, Region und Bildung. Maximale statistische Schwankungsbreite ca. +/- 4,1 Prozent.