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Schul-Umfrage: Jugendliche nachhaltig in Politik einbeziehen, EU-Dialog via Social Media verstärken

Über zwei Drittel bereit, an den EU-Wahlen teilzunehmen – knapp ein Fünftel fühlt sich nicht vertreten

In einem knappen halben Jahr sind auch die dann 16-jährigen Österreicherinnen und Österreicher dazu aufgerufen, ihre Stimme bei den Wahlen zum Europäischen Parlament abzugeben. Die Bereitschaft, daran teilzunehmen, ist durchaus vorhanden. Allerdings fühlt sich ein Fünftel der Jugendlichen nicht in „Europa“ vertreten.  Zu diesen Ergebnissen kommt eine österreichweite Umfrage, die die ÖGfE im Rahmen der Wanderausstellung „Die EU und DU“ bereits zum fünften Mal in Schulen (in der Altersgruppe von 15 bis 19 Jahren) durchgeführt hat.

Bekanntheit des EU-Parlaments und europäische Vertretung
42 Prozent der befragten Jugendlichen geben an, zumindest 1 bis 2 Mal pro Woche über das EU- Parlament zu hören. 43 Prozent registrieren „seltener“ Nachrichten über das EU-Parlament, 15 Prozent „nie“. Befragte aus Berufsschulen geben häufiger an, „nie“ vom EU-Parlament zu hören (23 Prozent) als Befragte aus AHS bzw. BHS (8 bzw. 4 Prozent).
Für die Mehrzahl der Jugendlichen fallen Entscheidungen, die sie persönlich betreffen, in erster Linie auf nationaler Ebene (59 Prozent), in zweiter auf regionaler/kommunaler (21 Prozent) und erst zuletzt auf EU-Ebene (15 Prozent).
Die Kluft zwischen nationaler und europäischer Ebene zeigt sich unter anderem auch bei der Frage der Interessensvertretung: 4 Prozent der Jugendlichen sehen ihre Anliegen durch die heimischen EU-Abgeordneten „voll“, 27 Prozent „eher“ vertreten. Dagegen fühlen sich 46 Prozent „eher weniger“, 18 Prozent „gar nicht“ vertreten. Je häufiger Jugendliche im Alltag jedoch vom Europäischen Parlament hören, desto stärker fühlen sie auch ihre Interessen wahrgenommen.

Hohe Wahlbereitschaft
71 Prozent der Jugendlichen können sich – nach dem Besuch der Wanderausstellung und einer Diskussionsveranstaltung an ihrer Schule – vorstellen, an den Europawahlen im Mai 2014 teilzunehmen. 27 Prozent antworten, dass das für sie nicht in Frage kommt. Besonders stark ist die angegebene Wahlbereitschaft bei Befragten aus BHS (90 Prozent) und AHS (82 Prozent); seltener hingegen bei Berufsschülerinnen und -schülern (63 Prozent).

EU-Information in sozialen Netzwerken wenig attraktiv
Noch ist das Thema „EU im Web“ für junge Menschen wenig attraktiv: 20 Prozent sagen, dass Meldungen und Beiträge zur EU in sozialen Netzwerken für sie interessant sind. 36 Prozent halten sie für uninteressant, 42 Prozent haben auf diesen noch nie EU-spezifische Meldungen gesehen.

ÖGfE verstärkt Dialog-Tätigkeit
Die ÖGfE verstärkt im Europawahljahr ihr Informations- und Dialogangebot für Jugendliche. Unter dem Motto „EUROPA was ist jetzt?“ finden, gemeinsam mit den österreichischen Sozialpartnern, Schuldiskussionen an über 200 Standorten statt. Via www.facebook.com/wasistjetzt wird der Dialog auch online weiter intensiviert.
Die Umfrage wurde in Rahmen der Wanderausstellung „Die EU und DU“ 2013 österreichweit durchgeführt. 1047 Schülerinnen und Schüler wurden schriftlich befragt: 16 Prozent 15 Jahre oder jünger, 65 Prozent 16 bis 18 Jahre und 19 Prozent 19 Jahre und älter; Überhang an Teilnehmerinnen (55 Prozent); alle Schultypen (25 Prozent AHS, 10 NMS, 19 BHS und 46 Berufsschule) einbezogen. Bundesländerverteilung in Prozent: Burgenland: 2, Kärnten: 1, Niederösterreich: 22, Oberösterreich: 12, Salzburg: 3, Steiermark: 11, Tirol: 1, Vorarlberg: 9, Wien: 39. Die Ausstellung „Die EU und DU“ (www.die-eu-und-du.at) ist ein Projekt der ÖGfE, des Bundesministeriums für europäische und internationale Angelegenheiten und der Vertretung der Europäischen Kommission in Österreich. 2013 war sie in 36 Schulen zu sehen, 2800 Jugendliche nahmen an Diskussionsveranstaltungen teil.
In der Summe entspricht bei allen Fragen jeweils die Differenz auf 100 Prozent dem Anteil jener, die keine Angabe machten.