Die Zustimmung zur Mitgliedschaft Österreichs in der Europäischen Union ist im vergangenen halben Jahr angestiegen. Dies zeigt eine aktuelle Umfrage der Österreichischen Gesellschaft für Europapolitik (ÖGfE), die Mitte Jänner durchgeführt wurde. Wie eine ÖGfE-Zeitreihe seit dem Jahr 1995 deutlich macht, waren die BefürworterInnen von Österreichs EU-Mitgliedschaft stets klar in der Mehrheit.
67 Prozent der befragten ÖsterreicherInnen sprechen sich derzeit dafür aus, dass unser Land EU-Mitglied bleibt. 25 Prozent plädieren für einen Austritt. 8 Prozent beziehen keine Stellung. Gegenüber Juli 2016 ist die Zahl der BefürworterInnen der Mitgliedschaft um 6 Prozentpunkte gestiegen. Die Zahl jener, die für einen Austritt aus der EU plädieren, hat sich um zwei Prozentpunkte erhöht. Rückläufig ist hingegen die Zahl jener, die sich ihrer Entscheidung unsicher sind und „weiß nicht“ antworteten – sie beträgt aktuell 8 Prozent (Juli 2016: 16 Prozent).
Insgesamt 53 österreichweite ÖGfE-Befragungen seit Juni 1995 zeigen, dass – trotz Schwankungen – die BefürworterInnen der EU-Mitgliedschaft stets in der Mehrheit waren. Im Durchschnitt lag die Zahl der MitgliedschaftsbefürworterInnen bei rund 70 Prozent, die Zahl der GegnerInnen bei 23 Prozent. Die höchste Zustimmung zur EU-Mitgliedschaft fand sich im Juni/Juli 2002 (80 Prozent), der stärkste Wunsch nach einem Austritt im Juni/Juli 2008 (33 Prozent).
Männer befürworten in der aktuellen Umfrage zu 64 Prozent die EU-Mitgliedschaft Österreichs, Frauen zu 70 Prozent. Der Wunsch nach einem EU-Austritt liegt bei den männlichen Befragten bei 31 Prozent, bei den weiblichen bei 20 Prozent. Während Befragte mit Universitätsabschluss zu 91 Prozent für den Verbleib Österreichs bei der EU plädieren (EU-Austritt: 7 Prozent), sind es bei Personen mit Matura 83 Prozent (EU-Austritt: 13 Prozent). Bei Befragten mit Berufs- und Handelsschulabschluss lautet das Verhältnis 63 Prozent („bleiben“) zu 30 Prozent („austreten“), bei Befragten mit Pflichtschulabschluss 57 Prozent („bleiben“) zu 30 Prozent („austreten“). [Fehlende Werte = „weiß nicht/Keine Angabe“].
Die Umfrage wurde von der Sozialwissenschaftlichen Studiengesellschaft vom 11. bis 16. Jänner 2017 im Auftrag der ÖGfE durchgeführt. Befragt wurden österreichweit 607 Personen per Telefon (repräsentativ für die österreichische Bevölkerung ab 16 Jahre/Gewichtung nach Geschlecht, Alter und Bildung). Maximale Schwankungsbreite ca. +/- 4,0 Prozent. Differenz auf 100 Prozent aufgrund gerundeter Werte.
Weitere interessante Artikel
13. Januar 2025
“Ein Bekenntnis zur EU-Mitgliedschaft reicht nicht” – Hohes Haus
Paul Schmidt spricht im ORF3 "Aktuell" Interview über die Herausforderungen der zukünftigen EU-Kommission und die Folgen der US-Wahl in Europa.
10. Januar 2025
Die Kehrtwende der österreichischen Europapolitik droht – Gastkommentar
Paul Schmidt argumentiert: Die FPÖ sieht die EU nicht als Lösung, sondern als Problem und möchte sie zu einer Freihandelszone rückabwickeln.
8. Januar 2025
“Mögliche 180° Kehrtwende der EU-Politik Österreichs” – ORF 3 Aktuell
Paul Schmidt spricht im ORF3 "Aktuell" Interview über die Herausforderungen der zukünftigen EU-Kommission und die Folgen der US-Wahl in Europa.
Neueste Beiträge
Weitere interessante Artikel
13. Januar 2025
“Ein Bekenntnis zur EU-Mitgliedschaft reicht nicht” – Hohes Haus
Paul Schmidt spricht im ORF3 "Aktuell" Interview über die Herausforderungen der zukünftigen EU-Kommission und die Folgen der US-Wahl in Europa.
10. Januar 2025
Die Kehrtwende der österreichischen Europapolitik droht – Gastkommentar
Paul Schmidt argumentiert: Die FPÖ sieht die EU nicht als Lösung, sondern als Problem und möchte sie zu einer Freihandelszone rückabwickeln.
8. Januar 2025
“Mögliche 180° Kehrtwende der EU-Politik Österreichs” – ORF 3 Aktuell
Paul Schmidt spricht im ORF3 "Aktuell" Interview über die Herausforderungen der zukünftigen EU-Kommission und die Folgen der US-Wahl in Europa.