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ÖGfE-Umfrage: Schengen-Diskussion zeigt große Kluft zwischen Jung und Alt

Umfrage: 57 Prozent der Österreicher bevorzugen effiziente Polizeiarbeit gegenüber Grenzkontrollen

 Die Wiedereinführung von Grenzkontrollen in Dänemark spaltet die Österreicher. Vergleicht man die Ergebnisse einer aktuellen ÖGfE-Umfrage nach Altersgruppen, treten starke Gegensätze in der Wahrnehmung von Grenzkontrollen ans Tageslicht.

Schengen spaltet Jung und Alt
Österreichs Bevölkerung im Alter bis zu 35 Jahren sieht mehrheitlich keinen Nutzen in einer Wiedereinführung von Grenzkontrollen: 60 Prozent der Jungen betrachten diese als kein geeignetes Mittel zur Bekämpfung der Kriminalität (versus 37 Prozent). 66 Prozent von ihnen stufen diese Maßnahme als nicht angebracht ein, um Zuwanderung zu kontrollieren (versus 32 Prozent). Das sieht die ältere Generation jedoch anders: 67 Prozent der Österreicher ab 66 Jahren beurteilt die Wiedereinführung von Grenzkontrollen als geeignete Maßnahme zur Kriminalitätsbekämpfung (versus 27 Prozent), 59 Prozent sieht sie als sinnvoll zur Kontrolle von Zuwanderung (versus 32 Prozent).

Reisebereitschaft versus Sicherheitsbedürfnis
Gründe für die Kluft in der Wahrnehmung: Die große Reisebereitschaft der Jüngeren sowie das Nationalgefühl und ein vermehrtes Sicherheitsbedürfnis der älteren Generation. Umfragen zeigen, dass jüngere Jahrgänge einem zusammenwachsenden Europa generell aufgeschlossener gegenüberstehen als ältere Befragte. Außerdem sollte man das historische Gedächtnis der Österreicher nicht unterschätzen: Die ältere Generation hat ihre Jugend in einer Phase erlebt, in der die Souveränität Österreichs als große Errungenschaft gefeiert wurde. Das prägt bis heute.

Effiziente Polizeiarbeit bevorzugt
Mehrheitlich einig sind sich Jung und Alt jedoch darin, dass effiziente Polizeiarbeit grundsätzlich mehr Sinn als Grenzkontrollen mache: 54 Prozent der jüngeren und 56 Prozent der älteren Generation stimmen dem zu.

Quelle: Telefonumfrage der Sozialwissenschaftlichen Studiengesellschaft (SWS) im Auftrag der ÖGfE (n=1012). Zeitraum: Juni 2011