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ÖGfE-Umfrage: ÖsterreicherInnen sehen in EU-Erweiterung keine Priorität – stärkere Zusammenarbeit der EU-Länder vorrangig

86 Prozent halten engere Zusammenarbeit für wichtig, 24 Prozent EU-Erweiterung – Nur Island als neues EU-Mitglied gewünscht

Heute, am 16. Oktober, werden in Brüssel die diesjährigen Fortschrittsberichte der Europäischen Kommission zu jenen Ländern präsentiert, die sich um Aufnahme in die EU bemühen. Die ÖsterreicherInnen stehen allerdings einer künftigen Erweiterung der Europäischen Union skeptisch gegenüber. Eine Vertiefung der Zusammenarbeit der EU-Länder wird als wichtiger erachtet. Von allen EU-Kandidatenländern würden die ÖsterreicherInnen einzig Island als neues Mitglied akzeptieren.
Insgesamt sagen 86 Prozent der Befragten, dass sie eine Vertiefung der Zusammenarbeit der EU-Mitgliedsländer für „sehr wichtig“ (48 Prozent) oder „wichtig“ (38 Prozent) halten. 13 Prozent sehen dies als „weniger wichtig“ (10 Prozent) oder „gar nicht wichtig“ (3 Prozent) an. Dagegen hält rund ein Viertel eine EU-Erweiterung für „sehr wichtig“ (8 Prozent) oder „wichtig“ (16 Prozent). Drei Viertel beurteilen sie als „weniger wichtig“ (42 Prozent) bzw. „gar nicht wichtig“ (32 Prozent).
Ungeachtet dieses klaren Votums sind die ÖsterreicherInnen geteilter Meinung, ob Entscheidungen innerhalb der EU in Hinkunft mehr auf gemeinsamer, europäischer Ebene getroffen werden sollten (45 Prozent) oder mehr auf einzelner, nationalstaatlicher Ebene (48 Prozent).*
Was das Meinungsbild zu künftigen Erweiterungen der EU betrifft, so hat sich dieses in den vergangenen Jahren – das zeigen ÖGfE-Umfragen seit 2010 – kaum verändert. Am seltensten wird ein EU-Beitritt der Türkei befürwortet (15 Prozent), am stärksten noch jener Islands (55 Prozent).

Einstellung der ÖsterreicherInnen zum EU-Beitritt der einzelnen Länder:

  • Island: 55 Prozent dafür | 16 Prozent egal | 26 Prozent dagegen
  • Mazedonien: 28 Prozent dafür | 15 Prozent egal | 52 Prozent dagegen
  • Montenegro: 26 Prozent dafür | 16 Prozent egal | 52 Prozent dagegen
  • Bosnien-Herzegowina: 26 Prozent dafür | 14 Prozent egal | 56 Prozent dagegen
  • Serbien: 24 Prozent dafür | 12 Prozent egal | 62 Prozent dagegen
  • Kosovo: 19 Prozent dafür | 12 Prozent egal | 66 Prozent dagegen
  • Albanien: 20 Prozent dafür | 15 Prozent egal | 61 Prozent dagegen
  • Türkei: 15 Prozent dafür | 10 Prozent egal | 72 Prozent dagegen

Die Umfrage wurde von der Sozialwissenschaftlichen Studiengesellschaft (SWS) im September 2013 im Auftrag der ÖGfE durchgeführt (Tel ASB 67). Befragt wurden österreichweit 500 Personen per Telefon (repräsentativ für die österreichische Bevölkerung ab 16 Jahre/Gewichtung nach Geschlecht, Alter und Bildung). *Umfrage der Sozialwissenschaftlichen Studiengesellschaft, Tel ASB 66, September 2013, N=555. (Für alle Werte gilt: Rest auf 100 Prozent = „weiß nicht/Keine Angabe“)