ÖGfE-Umfrage: Neue EU-Kommission muss sich Vertrauen erst erarbeiten

64 Prozent halten Hahn-Ressort für wichtig, nur 27 Prozent haben großes Vertrauen in die EU-Kommission 

Heute stellt sich Johannes Hahn, designiertes Mitglied der EU-Kommission zum Bereich „Europäische Nachbarschaftspolitik und Erweiterungsverhandlungen“ dem Hearing im EU-Parlament. Eine aktuelle Umfrage der Österreichischen Gesellschaft für Europapolitik (ÖGfE) zeigt: Eine Mehrheit der ÖsterreicherInnen hält den neuen Aufgabenbereich des designierten Kommissars für wichtig. Generell hat die EU-Kommission – so wie auch das EU-Parlament – aber mit mangelndem Vertrauen der BürgerInnen zu kämpfen.

Insgesamt 64 Prozent der befragten ÖsterreicherInnen halten das Ressort „EU-Nachbarschaftspolitik und Erweiterungsverhandlungen“ für „sehr wichtig“ (25 Prozent) bzw. „wichtig“ (39 Prozent). 28 Prozent sind nicht dieser Meinung und bewerten den neuen Aufgabenbereich als „eher unwichtig“ (18 Prozent) bzw. „gar nicht wichtig“ (10 Prozent).

Das Vertrauen der ÖsterreicherInnen, in die EU-Kommission und das EU-Parlament befindet sich insgesamt jedoch auf recht niedrigem Niveau.

Nur 27 Prozent der Befragten sagen, dass sie „sehr großes“ (2 Prozent) bzw. „eher großes“ (25 Prozent) Vertrauen in die EU-Kommission hätten. 48 Prozent sprechen von „geringem Vertrauen“, für 17 Prozent ist es „gar nicht vorhanden“ (Gesamtwert der Skepsis: 65 Prozent).

Dem EU-Parlament bringen 33 Prozent „sehr großes“ (5 Prozent) bzw. „eher großes“ (28 Prozent) Vertrauen entgegen. Für 60 Prozent gilt dies jedoch nur in „geringem“ Ausmaß (44 Prozent) bzw. „überhaupt nicht“ (16 Prozent).

Die Umfrage wurde von der Sozialwissenschaftlichen Studiengesellschaft im September 2014 im Auftrag der ÖGfE durchgeführt. Befragt wurden österreichweit 519 Personen per Telefon (repräsentativ für die österreichische Bevölkerung ab 16 Jahre/Gewichtung nach Geschlecht, Alter und Bildung). Maximale Schwankungsbreite ca. +/- 4,5 Prozent. Fehlende Werte auf 100 Prozent = „weiß nicht/Keine Angabe“.