BefürworterInnen und GegnerInnen eines Brexit liefern sich beim heutigen EU-Referendum in Großbritannien ein Kopf-an-Kopf-Rennen. Auch in Österreich wird zuweilen heftig über die Europäische Integration diskutiert, ein Austritt aus der EU kommt allerdings für die große Mehrheit der ÖsterreicherInnen nicht in Frage. In insgesamt 50 Befragungen der Österreichischen Gesellschaft für Europapolitik waren die BefürworterInnen der Mitgliedschaft stets in der Überzahl.
Im Durchschnitt – der insgesamt 50 österreichweiten ÖGfE-Befragungen seit Juni 1995 – lag die Zahl der BefürworterInnen der EU-Mitgliedschaft Österreichs bei rund 70 Prozent, die Zahl der GegnerInnen bei 23 Prozent. Die höchste Zustimmung zur EU-Mitgliedschaft fand sich im Juni/Juli 2002 (80 Prozent), der stärkste Wunsch nach einem Austritt im Juni/Juli 2008 (33 Prozent).
In der aktuellsten ÖGfE-Umfrage, die vom 28. April bis 2. Mai durchgeführt wurde, sprechen sich 60 Prozent der Befragten dafür aus, dass unser Land EU-Mitglied bleibt. 31 Prozent plädieren für einen Austritt. 9 Prozent beziehen keine Stellung.
Frauen befürworten im Frühjahr 2016 zu 63 Prozent die EU-Mitgliedschaft Österreichs, Männer zu 57 Prozent. Der Wunsch nach einem EU-Austritt liegt bei den männlichen Befragten bei 37 Prozent, bei den weiblichen bei 26 Prozent. Während Befragte mit Universitätsabschluss zu 85 Prozent für den Verbleib Österreichs bei der EU plädieren (EU-Austritt: 13 Prozent), sind es bei Personen mit Matura 67 Prozent (EU-Austritt: 25 Prozent). Bei Befragten mit Berufs- und Handelsschulabschluss lautet das Verhältnis 57 Prozent („bleiben“) zu 35 Prozent („austreten“), bei Befragten mit Pflichtschulabschluss 53 Prozent („bleiben“) zu 34 Prozent („austreten“).
Die aktuelle Umfrage wurde von der Sozialwissenschaftlichen Studiengesellschaft vom 28. April bis 2. Mai 2016 im Auftrag der ÖGfE durchgeführt. Befragt wurden österreichweit 542 Personen per Telefon (repräsentativ für die österreichische Bevölkerung ab 16 Jahre/Gewichtung nach Geschlecht, Alter und Bildung). Fehlende Werte auf 100 Prozent = „weiß nicht/Keine Angabe“. Maximale Schwankungsbreite ca. +/- 4,3 Prozent.
Weitere interessante Artikel
3. Oktober 2023
Europa Club Spezial: Is EU enlargement back on track? Moving towards a democratic and united Europe, 9. Oktober 2023
Europa Club Spezial - PODIUMSDISKUSSION
im Rahmen unseres EU-Projektes WB2EU:
Is EU enlargement back on track? Moving towards a democratic and united Europe
Montag, 9. Oktober 2023, 17:00 - 19:00 Uhr
Haus der EU, Wipplingerstraße 35, 1010 Wien
Mit Russlands Angriffskrieg gegen die Ukraine hat die EU-Erweiterungspolitik eine vollkommen neue Dynamik erfahren. Die Ukraine, die Republik Moldau sowie Bosnien und Herzegowina haben Kandidatenstatus erhalten, Kosovo hat einen Mitgliedsantrag gestellt und mit Nordmazedonien sowie Albanien wurden Beitrittsverhandlungen gestartet. Zudem hat EU-Kommissionspräsidentin Ursula von der Leyen in ihrer Rede zur Lage der Union mit der Perspektive einer „EU30+“ der Debatte weiteren kräftigen Schwung verliehen. Doch müssen nicht nur die Kandidatenländer die Beitrittskriterien erfüllen, sondern auch die Union selbst muss wichtige Reformen umsetzen, um für eine Erweiterung fit zu sein. Während die EU-Mitglieder noch geopolitische, nationale und institutionelle Interessen gegeneinander abwägen, befinden sich die Westbalkanländer in einem langwierigen Verhandlungs- und Reformprozess.
Zum Abschluss unseres dreijährigen Erasmus+ Jean-Monnet-Netzwerk-Projekts zu Europäisierung, Demokratisierung und Stärkung der Zivilgesellschaft am Westbalkan WB2EU – koordiniert mit dem oiip und in Kooperation mit 15 Partnern aus ganz Europa – wollen wir über aktuelle Entwicklungen, Hürden und Perspektiven des EU-Erweiterungs- und Reformprozesses diskutieren.
3. Oktober 2023
Die große Aufgeregtheit – wie uns die EU-Debatte schadet (Gastkommentar Kurier)
Die Gemengelage in Österreich zur EU-Mitgliedschaft ist ambivalent, so ÖGfE-Generalsekretär Paul Schmidt. Die Mehrheit unterstützt die EU-Mitgliedschaft, aber Meinungen über gemeinsames vs. nationalstaatliches Handeln sind gespalten. Die Zahl der Austrittsbefürworter ist gestiegen, vermutlich aufgrund aktueller Krisen und einer polarisierenden politischen Diskussion. Doch angesichts der bevorstehenden Europawahlen ist eine konstruktive Diskussion über die Zukunftsthemen notwendig. Lösungsorientiertes Handeln und gemeinsame Argumentation sollten im Vordergrund stehen.
29. September 2023
Convergence of the Western Balkans towards the EU: from enlargement to cohesion
By: Ardian Hackaj
On the one hand, there is a gap between the six countries of the Western Balkans and their partners in the European Union, and on the other hand, the speed of their convergence towards the EU defines the pace of enlargement progress. All Western Balkan countries are engaged in reforms that are transforming their institutions, developing their economies, and improving the quality of life of their citizens. The EU, through its enlargement mechanism, is supporting them. But on their way to membership, their economies must grow quickly to catch up with their EU peers, and local infrastructure must be upgraded and extended. Domestic institutions should complete the reforms and also deliver on the rule of law, justice reform, the fight against corruption and organised crime, as well as security and fundamental rights. The author of this Policy Brief creates a methodological framework that links the local infrastructure, domestic institutions, and people, allowing us to understand the dynamics and complexity of sustainable and resilient development paths as well as identify entry points for the Western Balkans and EU policy-makers.
On the one hand, there is a gap between the six countries of the Western Balkans and their partners in the European Union, and on the other hand, the speed of their convergence towards the EU defines the pace of enlargement progress. All Western Balkan countries are engaged in reforms that are transforming their institutions, developing their economies, and improving the quality of life of their citizens. The EU, through its enlargement mechanism, is supporting them. But on their way to membership, their economies must grow quickly to catch up with their EU peers, and local infrastructure must be upgraded and extended. Domestic institutions should complete the reforms and also deliver on the rule of law, justice reform, the fight against corruption and organised crime, as well as security and fundamental rights. The author of this Policy Brief creates a methodological framework that links the local infrastructure, domestic institutions, and people, allowing us to understand the dynamics and complexity of sustainable and resilient development paths as well as identify entry points for the Western Balkans and EU policy-makers.
Weitere interessante Artikel
3. Oktober 2023
Europa Club Spezial: Is EU enlargement back on track? Moving towards a democratic and united Europe, 9. Oktober 2023
Europa Club Spezial - PODIUMSDISKUSSION
im Rahmen unseres EU-Projektes WB2EU:
Is EU enlargement back on track? Moving towards a democratic and united Europe
Montag, 9. Oktober 2023, 17:00 - 19:00 Uhr
Haus der EU, Wipplingerstraße 35, 1010 Wien
Mit Russlands Angriffskrieg gegen die Ukraine hat die EU-Erweiterungspolitik eine vollkommen neue Dynamik erfahren. Die Ukraine, die Republik Moldau sowie Bosnien und Herzegowina haben Kandidatenstatus erhalten, Kosovo hat einen Mitgliedsantrag gestellt und mit Nordmazedonien sowie Albanien wurden Beitrittsverhandlungen gestartet. Zudem hat EU-Kommissionspräsidentin Ursula von der Leyen in ihrer Rede zur Lage der Union mit der Perspektive einer „EU30+“ der Debatte weiteren kräftigen Schwung verliehen. Doch müssen nicht nur die Kandidatenländer die Beitrittskriterien erfüllen, sondern auch die Union selbst muss wichtige Reformen umsetzen, um für eine Erweiterung fit zu sein. Während die EU-Mitglieder noch geopolitische, nationale und institutionelle Interessen gegeneinander abwägen, befinden sich die Westbalkanländer in einem langwierigen Verhandlungs- und Reformprozess.
Zum Abschluss unseres dreijährigen Erasmus+ Jean-Monnet-Netzwerk-Projekts zu Europäisierung, Demokratisierung und Stärkung der Zivilgesellschaft am Westbalkan WB2EU – koordiniert mit dem oiip und in Kooperation mit 15 Partnern aus ganz Europa – wollen wir über aktuelle Entwicklungen, Hürden und Perspektiven des EU-Erweiterungs- und Reformprozesses diskutieren.
3. Oktober 2023
Die große Aufgeregtheit – wie uns die EU-Debatte schadet (Gastkommentar Kurier)
Die Gemengelage in Österreich zur EU-Mitgliedschaft ist ambivalent, so ÖGfE-Generalsekretär Paul Schmidt. Die Mehrheit unterstützt die EU-Mitgliedschaft, aber Meinungen über gemeinsames vs. nationalstaatliches Handeln sind gespalten. Die Zahl der Austrittsbefürworter ist gestiegen, vermutlich aufgrund aktueller Krisen und einer polarisierenden politischen Diskussion. Doch angesichts der bevorstehenden Europawahlen ist eine konstruktive Diskussion über die Zukunftsthemen notwendig. Lösungsorientiertes Handeln und gemeinsame Argumentation sollten im Vordergrund stehen.
29. September 2023
Convergence of the Western Balkans towards the EU: from enlargement to cohesion
By: Ardian Hackaj
On the one hand, there is a gap between the six countries of the Western Balkans and their partners in the European Union, and on the other hand, the speed of their convergence towards the EU defines the pace of enlargement progress. All Western Balkan countries are engaged in reforms that are transforming their institutions, developing their economies, and improving the quality of life of their citizens. The EU, through its enlargement mechanism, is supporting them. But on their way to membership, their economies must grow quickly to catch up with their EU peers, and local infrastructure must be upgraded and extended. Domestic institutions should complete the reforms and also deliver on the rule of law, justice reform, the fight against corruption and organised crime, as well as security and fundamental rights. The author of this Policy Brief creates a methodological framework that links the local infrastructure, domestic institutions, and people, allowing us to understand the dynamics and complexity of sustainable and resilient development paths as well as identify entry points for the Western Balkans and EU policy-makers.
On the one hand, there is a gap between the six countries of the Western Balkans and their partners in the European Union, and on the other hand, the speed of their convergence towards the EU defines the pace of enlargement progress. All Western Balkan countries are engaged in reforms that are transforming their institutions, developing their economies, and improving the quality of life of their citizens. The EU, through its enlargement mechanism, is supporting them. But on their way to membership, their economies must grow quickly to catch up with their EU peers, and local infrastructure must be upgraded and extended. Domestic institutions should complete the reforms and also deliver on the rule of law, justice reform, the fight against corruption and organised crime, as well as security and fundamental rights. The author of this Policy Brief creates a methodological framework that links the local infrastructure, domestic institutions, and people, allowing us to understand the dynamics and complexity of sustainable and resilient development paths as well as identify entry points for the Western Balkans and EU policy-makers.