Würde am nächsten Sonntag eine Volksabstimmung über die EU-Mitgliedschaft Österreichs abgehalten werden, so würde diese deutlich zugunsten der BefürworterInnen ausgehen. Generell wird ein neues Referendum jedoch mehrheitlich nicht für sinnvoll erachtet. Eine neue Bundesregierung sollte sich klar pro-europäisch positionieren. Zu diesen Ergebnissen kommt eine aktuelle Umfrage der Österreichischen Gesellschaft für Europapolitik (ÖGfE).
Sieben von zehn ÖsterreicherInnen halten eine klare pro-europäische Ausrichtung einer neuen Bundesregierung für „sehr wichtig“ (40 Prozent) bzw. „eher wichtig“ (30 Prozent). Für ein Viertel der Befragten ist dies „eher nicht wichtig“ (14 Prozent) bzw. „gar nicht wichtig“ (11 Prozent)*.
Eine Mehrheit von 55 Prozent der Befragten hält eine etwaige Volksabstimmung über die österreichische EU-Mitgliedschaft für nicht sinnvoll. 40 Prozent würden es dagegen begrüßen, die Bevölkerung über dieses Thema zu befragen.
Bei der hypothetischen „Sonntagsfrage“ würden 68 Prozent für den Verbleib Österreichs in der Union stimmen. 22 Prozent würden für einen EU-Austritt votieren. 10 Prozent können oder wollen zu dieser Frage nicht Stellung beziehen. Sowohl bei Männern und Frauen als auch in sämtlichen Alters- und Bildungsgruppen würde eine Mehrheit dafür stimmen, dass Österreich EU-Mitglied bleibt. Von jenen Befragten, die eine Volksabstimmung über die Mitgliedschaft für sinnvoll halten, würden 43 Prozent für den Verbleib und 45 Prozent für den Austritt stimmen. Bei jenen Befragten, die ein Referendum für nicht sinnvoll erachten, lautet das Verhältnis 88 (Verbleib) zu 6 Prozent (Austritt)*.
Die Umfrage wurde von der Sozialwissenschaftlichen Studiengesellschaft vom 6. bis 13. November 2017 im Auftrag der ÖGfE durchgeführt (Tel SWS 267). Befragt wurden österreichweit 527 Personen per Telefon (repräsentativ für die österreichische Bevölkerung ab 16 Jahre/Gewichtung nach Geschlecht, Alter und Bildung). Maximale Schwankungsbreite ca. +/- 4,3 Prozent. Differenz auf 100 Prozent aufgrund gerundeter Werte. *Rest auf 100 Prozent „weiß nicht/Keine Angabe“.