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ÖGfE-Umfrage: Junge stehen Arbeitsmarktöffnung zuversichtlich gegenüber

„Junge Österreicherinnen und Österreicher (bis 35 Jahre) sehen die Arbeitsmarktöffnung für unsere Nachbarländer Tschechien, die Slowakei und Ungarn positiver als die Gesamtbevölkerung“, sagt der Leiter der Österreichischen Gesellschaft für Europapolitik (ÖGfE), Paul Schmidt. [/fusion_text][fusion_text]ÖGfE-Umfrage: Junge stehen Arbeitsmarktöffnung zuversichtlich gegenüber
92 Prozent sehen keine Gefährdung ihres Jobs – 43 Prozent könnten sich vorstellen, in Nachbarland zu arbeiten

„Junge Österreicherinnen und Österreicher (bis 35 Jahre) sehen die Arbeitsmarktöffnung für unsere Nachbarländer Tschechien, die Slowakei und Ungarn positiver als die Gesamtbevölkerung“, sagt der Leiter der Österreichischen Gesellschaft für Europapolitik (ÖGfE), Paul Schmidt. „Zwar wird damit gerechnet, dass es zu einem Zuzug von Arbeitskräften kommen wird. Die Jungen sehen aber die Arbeitsmarktöffnung auch als Chance“.

Eine aktuelle Umfrage, die von der ÖGfE in Auftrag gegeben wurde, zeigt, dass 46 Prozent der Jungen bis 35 mit einem starken Zuzug von Arbeitskräften nach Österreich rechnen. Allerdings glaubt eine Mehrheit von 56 Prozent nicht, dass dadurch heimische Arbeitsplätze gefährdet sein werden. 92 Prozent sehen keine Gefährdung des eigenen Arbeitsplatzes.
„Im Zuge der Diskussion wird ein Aspekt selten ins Gespräch gebracht: Die Chancen und Möglichkeiten, die sich aus der Arbeitsmarktliberalisierung ergeben könnten. Junge Befragte sehen diese nämlich sehr wohl“, analysiert Schmidt:

  • 42 Prozent der Befragten bis 35 glauben, dass durch die Öffnung des heimischen Arbeitsmarkts Arbeitsplätze in Österreich geschaffen werden können (Österreich gesamt: 32 Prozent).
  • 56 Prozent meinen, dass durch die Arbeitsmarktliberalisierung auch für ÖsterreicherInnen Arbeitsplätze in den Nachbarländern entstehen werden (Österreich gesamt: 51 Prozent).
  • 55 Prozent der Befragten bis 35 glauben, dass die illegale Beschäftigung zurückgehen wird, wenn Arbeitskräfte aus unseren Nachbarländern legal in Österreich arbeiten können – dieser Ansicht sind vor allem die Jüngsten bis 25. Im gesamtösterreichischen Durchschnitt sind es 49 Prozent.
  • Eine ähnliche Tendenz zeigt sich in der Frage, ob durch den Arbeitskräftezuzug die Nachfrage nach qualifizierten Fachkräften befriedigt werden könnte. Dies vermuten 59 Prozent der „Jungen“, während es österreichweit 51 Prozent sind.
  • Für 43 Prozent der Jungen ist es vorstellbar, selbst in einem der drei Nachbarländer zu arbeiten – je jünger die Befragten sind, desto eher wird dies angegeben. Österreich gesamt können sich übrigens 23 Prozent eine Arbeit in einem der drei Nachbarländer vorstellen.

ÖGfE-Leiter Schmidt: „Österreich ist auf die Öffnung des heimischen Arbeitsmarktes gut vorbereitet. Die gesetzten Maßnahmen wie Übergangsfristen, Lohndumpinggesetz sowie verstärkte Kontrollen zur Bekämpfung illegaler Beschäftigung und Einhaltung von Kollektivverträgen tragen hierzu wesentlich bei. Übertriebene Panikmache ist daher fehl am Platz, vielmehr ist eine realistische Beurteilung der Arbeitsmarktöffnung gefragt.“
Die Umfrage wurde von der Sozialwissenschaftlichen Studiengesellschaft im Auftrag der ÖGfE durchgeführt. Befragt wurden insgesamt 1.009 ÖsterreicherInnen per Telefon im Jänner und im Februar 2011. Die Zahl der Befragten im Alter bis 35 Jahre betrug N=304.