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ÖGfE-Umfrage: Jugendliche fühlen sich als EUropäerInnen, ihr Interesse am EU-Geschehen ist aber begrenzt

55 Prozent sagen: Entscheidungen, die für mich persönlich wichtig sind, fallen auf der nationalen Ebene

Österreichs Jugend steht der EU-Mitgliedschaft klar positiv gegenüber. Drei von vier Jugendlichen fühlen sich als EUropäerInnen. Ihr Interesse an europapolitischen Entwicklungen hält sich jedoch in Grenzen. Zu diesem Ergebnis kommt eine aktuelle Umfrage der Österreichischen Gesellschaft für Europapolitik (ÖGfE) unter 2267 Jugendlichen, die im Zeitraum September 2014 bis April 2015 bundesweit durchgeführt wurde.
Die EU-Mitgliedschaft Österreichs wird von einer Mehrheit der befragten Jugendlichen (61 Prozent) als „gute Sache“ empfunden, nur 10 Prozent sehen sie explizit als „schlechte Sache“. Etwa ein Viertel nimmt eine neutrale Position ein („weder gut noch schlecht“: 28 Prozent).
Je jünger die Jugendlichen, desto EU-freundlicher ihre Einstellung: 71 Prozent der Befragten bis 15 Jahre äußern sich positiv zur EU-Mitgliedschaft (6 Prozent „schlechte Sache“). Bei den 16 bis 18-Jährigen sind es 61 Prozent (10 Prozent „schlechte Sache“), bei jenen über 19 Jahre 52 Prozent (13 Prozent „schlechte Sache“). Die restlichen Befragten äußern sich jeweils neutral.
Als EU-BürgerIn fühlen sich insgesamt 77 Prozent der Jugendlichen („auf jeden Fall“: 28 Prozent | „eher schon“: 49 Prozent). Insgesamt 21 Prozent empfinden dies „eher nicht“ (15 Prozent) bzw. „überhaupt nicht“ (6 Prozent) so. Männliche, ältere sowie Befragte aus Berufs-/Fachschule sehen sich etwas häufiger nicht als EU-Bürger.
Jugendliche sind jedoch deutlich stärker am heimischen politischen Geschehen interessiert, als an jenem auf EU-Ebene. Insgesamt 71 Prozent gaben an, Interesse am Politikgeschehen in Österreich zu haben (26 Prozent „sehr“ | 45 Prozent „eher schon“), 29 Prozent verneinten dies (21 Prozent „eher kein“ | 8 Prozent „gar kein Interesse“). Europapolitische Entwicklungen werden mit weitaus weniger Aufmerksamkeit verfolgt. Lediglich jede/r Zweite interessiert sich dafür. Weniger Interesse zeigen etwa Jugendliche aus Berufs- oder Fachschulen. Insgesamt haben 47 Prozent Interesse am Politikgeschehen in der EU (10 Prozent: „sehr“ | 37 Prozent: „eher schon“). 37 Prozent haben „eher kein“, 13 Prozent „gar kein Interesse“ daran.
Jede/r zweite befragte Jugendliche gibt an, dass jene Entscheidungen, die für ihr/sein persönliches Leben relevant sind, auf nationaler Ebene getroffen werden (55 Prozent). Für nur 19 Prozent fallen diese Entscheidungen hauptsächlich auf EU-Ebene, für 17 Prozent ist die regionale Ebene in dieser Hinsicht maßgebend.