Geteiltes Meinungsbild zur Zukunft Griechenlands im Euro
Die Bestrebungen der griechischen Regierung, mit der EU ihre Schuldenstruktur neu zu verhandeln, stoßen bei einer Mehrheit der ÖsterreicherInnen auf wenig Gegenliebe. Zu diesem Ergebnis kommt eine aktuelle Umfrage der Österreichischen Gesellschaft für Europapolitik (ÖGfE).
58 Prozent der ÖsterreicherInnen sprechen sich dagegen aus, dass die EU Griechenland hinsichtlich des Umgangs mit seinen Schulden entgegenkommt. 28 Prozent sind hingegen dafür (15 Prozent: Keine Angabe). Männer sind mit 32 Prozent etwas häufiger als Frauen (24 Prozent) dafür, dass die EU auf Griechenland zugeht (Kein Entgegenkommen: Männer 54 Prozent | Frauen 61 Prozent). Bei den Befragten bis 35 Jahre herrscht in diesem Punkt die größte Unsicherheit – ein knappes Viertel antwortete mit „weiß nicht“.
Was die Frage des Verbleibs Griechenlands im Euro betrifft, sind die ÖsterreicherInnen geteilter Meinung. 40 Prozent sprechen sich dafür, 42 Prozent dagegen aus (18 Prozent: Keine Angabe). Eine Vergleichsumfrage des ZDF Politbarometers von Ende Jänner ergab eine höhere Zustimmung in Deutschland: 54 Prozent äußerten sich positiv, 36 Prozent negativ (10 Prozent: Keine Angabe).
Männer sind in der aktuellen ÖGfE-Umfrage zu 45 Prozent für die weitere Beteiligung Griechenlands am Euro, Frauen zu 35 Prozent (Dagegen: Männer 38 Prozent | Frauen 46 Prozent). Mit steigendem Alter wird der Euro-Verbleib Griechenlands stärker befürwortet – etwa die Hälfte der Befragten ab 51 Jahren äußert sich in diesem Sinn. In der Altersgruppe bis 35 ist sowohl die Ablehnung als auch die Zahl der „weiß nicht“-Antworten am höchsten.
Jene Befragten, die sich für einen Euro-Verbleib Athens aussprechen, sind mehrheitlich (58 Prozent) dafür, dass die EU Griechenland in der Schuldenfrage entgegenkommen soll (35 Prozent: Dagegen).
Die Umfrage wurde von der Sozialwissenschaftlichen Studiengesellschaft vom 16. bis 25. Februar 2015 im Auftrag der ÖGfE durchgeführt. Befragt wurden österreichweit 535 Personen per Telefon (repräsentativ für die österreichische Bevölkerung ab 16 Jahre/Gewichtung nach Geschlecht, Alter und Bildung). Maximale Schwankungsbreite ca. +/- 4,5 Prozent. Fehlende Werte auf 100 Prozent = „weiß nicht/Keine Angabe“, Differenz auf 100 Prozent aufgrund gerundeter Werte. Vergleichsumfrage: ZDF Politbarometer, Forschungsgruppe Wahlen, Jänner 2015, ~ 1250 Befragte per Telefon.