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ÖGfE-Umfrage: Flüchtlingsfrage – ÖsterreicherInnen zweifeln an Wirksamkeit einer EU-Vereinbarung mit der Türkei

Für 67 Prozent Zusammenarbeit nicht Erfolg versprechend – 63 Prozent: Österreich aktiv um europäische Lösung bemüht – 46 Prozent: Schließung der Westbalkan-Route nicht nachhaltig

Die EU möchte durch eine Vereinbarung mit der Türkei den derzeitigen Flüchtlingsstrom nach Europa besser kontrollieren. Eine Mehrheit der ÖsterreicherInnen sieht die Erfolgsaussichten dieser Zusammenarbeit jedoch eher skeptisch. Zu diesem Ergebnis kommt eine aktuelle Umfrage der Österreichischen Gesellschaft für Europapolitik (ÖGfE).
Ein Viertel (24 Prozent) der Befragten hält die geplante Zusammenarbeit mit der Türkei zur Kontrolle der Flüchtlingsströme nach Europa für „eher Erfolg versprechend“. Zwei Drittel (67 Prozent) können sich dieser Meinung nicht anschließen und zeigen sich skeptisch (10 Prozent „weiß nicht/Keine Angabe“).
Ein geteiltes Bild herrscht bezüglich der Frage, ob die Schließung der so genannten „Westbalkan-Route“ einen nachhaltigen Effekt mit sich bringen wird. 43 Prozent rechnen damit, dass dadurch in Zukunft weniger Flüchtlinge nach Europa kommen werden. 46 Prozent sind nicht dieser Ansicht (11 Prozent „weiß nicht/Keine Angabe“).
Vor diesem Hintergrund wird das Engagement Österreichs, eine gemeinsame europäische Antwort auf die Flüchtlingsfrage herbeizuführen, hierzulande positiv bewertet. Zwei von drei ÖsterreicherInnen – 63 Prozent der Befragten – meinen, dass sich Österreich aktiv genug für eine gesamteuropäische Lösung einsetzt. 28 Prozent zeigen sich mit dem heimischen Engagement in dieser Frage eher unzufrieden (10 Prozent „weiß nicht/Keine Angabe).
Die ablehnende Haltung einiger Nachbarstaaten zur Aufnahme von Asylsuchenden stößt bei einer Mehrheit der ÖsterreicherInnen dagegen auf wenig Verständnis. 36 Prozent können den Standpunkt der Nachbarstaaten nachvollziehen, 60 Prozent bringen kein Verständnis dafür auf (4 Prozent „weiß nicht/Keine Angabe“).
Die Umfrage wurde von der Sozialwissenschaftlichen Studiengesellschaft vom 11. bis 17. März 2016 im Auftrag der ÖGfE durchgeführt. Befragt wurden österreichweit 519 Personen per Telefon (repräsentativ für die österreichische Bevölkerung ab 16 Jahre/Gewichtung nach Geschlecht, Alter und Bildung). Maximale Schwankungsbreite ca. +/- 4,5 Prozent. Differenz auf 100 Prozent aufgrund gerundeter Werte.