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ÖGfE-Umfrage: “Einstellung der ÖsterreicherInnen zur EU-Mitgliedschaft, Finanz- und Wirtschaftskrise und EU-Erweiterung – Teil 1”

ÖGfE-Umfrage zeigt: Ein Viertel der ÖsterreicherInnen fühlt sich von der Wirtschafts- und Finanzkrise direkt betroffen
Rund ein Viertel der Österreicherinnen und Österreicher fühlt sich direkt von der Finanz- und Wirtschaftskrise betroffen (24%). Dies ergibt eine aktuelle Umfrage der Österreichischen Gesellschaft für Europapolitik (ÖGfE). Ein knappes Fünftel der Befragten (19 %) befürchtet, dass sie die Krise in Zukunft treffen wird. 55 % fühlen sich dagegen nicht persönlich tangiert.

Anstieg der Arbeitslosigkeit befürchtet
22 % der Befragten fürchten, dass die Zahl der Arbeitslosen im nächsten Jahr „stark“ steigen wird. 61 % erwarten eine leichte Steigerung. 11 % fühlen sich selbst „in sehr großem Ausmaß“ (4 %) bzw. „großem Ausmaß“ (7 %) bedroht. In dieser Gruppe sind besonders häufig Befragte mit Berufs- und Handelsschulabschluss („in sehr großem bzw. großem Ausmaß“: 16 %) vertreten. 50 % der befragten ÖsterreicherInnen sehen hingegen „gar keine Gefahr“, ihren Job zu verlieren.

ÖsterreicherInnen für Finanztransaktionssteuer und Erhöhung der Vermögenssteuer
Welche Maßnahmen halten die ÖsterreicherInnen für sinnvoll, um einen Abbau der Staatsschulden in die Wege zu leiten? 73 % der Befragten befürworten die Einführung einer Steuer auf internationale Devisengeschäfte, weitere 55 % sehen einen Lösungsansatz in einer Erhöhung der Vermögenssteuer. Mehrheitlich abgelehnt werden hingegen höhere Steuern auf Geldvermögen (62 %) sowie eine Erhöhung der Mehrwertsteuer um 2 % (81 %). Auch eine generelle Kürzung der Staatsausgaben um 2 % (inkl. Subventionen und Sozialleistungen) stößt auf mehrheitliche Ablehnung (57 %).

Kein schnelles Ende der Krise – internationales Zusammenwirken gefragt
58 % der Befragten rechnen damit, dass die Krise noch zwei bis drei Jahre andauert. 27 % gehen davon aus, dass ihre Bewältigung noch längere Zeit in Anspruch nehmen wird. Dass Österreich die Krise allein erfolgreich überwinden könnte, nehmen nur 8 % an. Die Lösung sieht eine Mehrzahl (63 %) hingegen in einem globalen Zusammenwirken aller Wirtschaftsräume.
Die Rolle der EU bei der Krisenbekämpfung wird recht positiv beurteilt: 5 % bewerten sie als „sehr erfolgreich“, 65 % als „einigermaßen erfolgreich“, rund ein Fünftel (22 %) schätzt sie als „gar nicht erfolgreich“ ein.
Die Umfrage wurde von der Sozialwissenschaftlichen Studiengesellschaft (SWS) im Auftrag der Österreichischen Gesellschaft für Europapolitik in der Zeit vom 20. Oktober bis 6. November 2009 bundesweit durchgeführt. Befragt wurden 1001 Österreicherinnen und Österreicher per Telefon.