Image Placeholder

ÖGfE-Umfrage: 76 Prozent pro Euro – 17 Prozent bevorzugen Schilling | Zwei Drittel glauben an langfristigen Bestand des Euro

Seit nunmehr 10 Jahren bezahlen Herr und Frau Österreicher mit dem Euro – und das soll, auch angesichts der gegenwärtigen Krise, anscheinend so bleiben. Zwei Drittel glauben an den Forbestand des Euro – doch das Vertrauen in die gemeinsame Währung sinkt.

ÖGfE-Umfrage: 76 Prozent pro Euro – 17 Prozent bevorzugen Schilling

Zwei Drittel glauben an langfristigen Bestand des Euro

Seit nunmehr 10 Jahren bezahlen Herr und Frau Österreicher mit dem Euro – und das soll, auch angesichts der gegenwärtigen Krise, anscheinend so bleiben.

Keine Rückkehr zum Schilling …
Eine aktuelle Umfrage im Auftrag der Österreichischen Gesellschaft für Europapolitik (ÖGfE) zeigt, dass sich 76 Prozent der Befragten dafür aussprechen, den Euro als Währung zu behalten. 17 Prozent möchten zum Schilling zurückkehren. 66 Prozent der Befragten sind sich sicher, so eine weitere ÖGfE-Umfrage, dass der Euro auch langfristig Bestand haben wird. 30 Prozent sind diesbezüglich skeptisch [Rest auf 100 Prozent jeweils: w.n./k.A.].
Paul Schmidt, Leiter der ÖGfE, über die Ergebnisse: „Trotz der derzeitigen Krise, die viele Menschen verunsichert: Die Österreicher wollen, dass der Euro unsere Währung bleibt. Eine Rückkehr zum Schilling ist nicht gewünscht und damit keine Option.“

… doch Euro-Vertrauen sinkt
Gleichzeitig zeigt die seit vier Jahren andauernde Krise deutliche Auswirkungen auf das Vertrauen in den Euro: Hatten im März 2010 noch 70 Prozent „(sehr) großes“ Vertrauen in den Euro, so sind es heute noch 38 Prozent. Die Anzahl jener, die „eher kein“ bis „gar kein“ Vertrauen in den Euro haben, hat sich mit einem Anstieg von 29 auf 60 Prozent verdoppelt.
Eine zentrale Ursache für den Vertrauensverlust des Euro sieht Schmidt im mangelnden Krisenmanagement: „Nicht die Währung, sondern vor allem die Art und Weise, wie nationale und europäische Akteure die Krisenbewältigung betreiben und ihre Maßnahmen kommunizieren, erzeugt Unsicherheit“.

Krisenmanagement erhält niedrige Noten …
Gerade einmal 1 Prozent der Befragten bewertet die Zusammenarbeit  der EU-Länder zur Krisenbekämpfung als „sehr gut“. 22 Prozent halten die Maßnahmen zur Krisenbekämpfung für „nicht genügend“ (10 Prozent: „gut“/39 Prozent: „befriedigend“/29 Prozent: „genügend“)*.
„Die politische Realität kann mit den von ihr selbst geweckten hohen Erwartungen schlicht nicht mithalten und erzeugt damit Unbehagen und Misstrauen. Die bisherige Krisenbewältigung war zu komplex, die einzelnen Lösungsansätze zu unterschiedlich und deren Umsetzung zu unsicher. Den Worten folgten zu wenige Taten“, meint Schmidt.

… aber „Ja“ zu stärkerer Zusammenarbeit auf EU-Ebene
Trotz der skeptischen Stimmung zeigt die aktuelle Befragung, dass gemeinsame europäische Strategien durchaus als sinnvoll erachtet werden: 62 Prozent sprechen sich für eine vertiefte Zusammenarbeit der EU-Länder aus, dagegen sehen 31 Prozent in einer losen Kooperation den Erfolgsweg für die unmittelbare Zukunft [Rest auf 100 Prozent w.n./k.A.].
„Eindeutige Ansagen über einen realistischen, europäischen Integrationskurs, effizientere Entscheidungsprozesse und eine konsequente Steuerung durch die anstehenden Herausforderungen sind deshalb notwendiger denn je.“

Quellen:
Sozialwissenschaftliche Studiengesellschaft (SWS), Face-to-Face-Umfrage 398, September 2012, N=1.446 und Telefonumfrage 206, N=501, September/Oktober 2012 (österreichweit, gewichtet nach Alter, Geschlecht und Bildung).
[w.n./k.A. = weiß nicht/Keine Angabe/*Differenz auf 100 Prozent aufgrund gerundeter Werte].