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ÖGfE-Umfrage: 10 Jahre EU-Erweiterung – Mehrheit der ÖsterreicherInnen zieht positive Bilanz – Skepsis betreffend künftiger EU-Erweiterungen

53 Prozent halten den mit 1. Mai 2004 vollzogenen EU-Beitritt von Slowenien, Ungarn, der Tschechischen Republik und der Slowakei rückblickend für eine gute Entscheidung

Am 1. Mai ist es genau 10 Jahre her, dass unsere Nachbarländer Slowenien, Ungarn, die Tschechische Republik und die Slowakei EU-Mitglied geworden sind. Im Rückblick sieht eine Mehrheit der ÖsterreicherInnen diesen Schritt positiv. Zu diesem Ergebnis kommt eine aktuelle Umfrage der Österreichischen Gesellschaft für Europapolitik (ÖGfE). Was künftige Erweiterungen betrifft, so zeigen sich die ÖsterreicherInnen allerdings skeptisch.
53 Prozent der Befragten geben an, dass die Aufnahme unserer Nachbarländer in die EU vor zehn Jahren eine „gute Entscheidung“ gewesen ist. 24 Prozent sind nicht dieser Ansicht und halten den Beitritt Sloweniens, Ungarns, Tschechiens und der Slowakei rückblickend für eine „schlechte Entscheidung“. 20 Prozent äußern sich in dieser Frage neutral („weder gut noch schlecht“). Gegenüber einer ÖGfE-Vergleichsumfrage vom März 2010 hat sich im Meinungsbild der ÖsterreicherInnen von der Tendenz her wenig verändert. Damals werteten 56 Prozent die EU-Erweiterung um die Nachbarstaaten als „gute“ und 19 Prozent als „schlechte Entscheidung“ (21 Prozent „weder noch“).*
Am positivsten sehen die jüngsten Befragten (bis 25 Jahre) den EU-Beitritt der Nachbarländer (68 Prozent „gute Entscheidung“ | 16 Prozent „schlechte Entscheidung“), skeptischer äußert sich dagegen die älteste Befragungsgruppe (ab 66 Jahre), die den Beitritt der genannten Länder zu 42 Prozent als „gut“, zu 30 Prozent jedoch als „schlecht“ wertet.
Künftige Erweiterungen der EU werden zurzeit von der Mehrheit der ÖsterreicherInnen abgelehnt. Zuletzt (im September 2013) sprach sich nur etwa ein Viertel der Befragten explizit für den EU-Beitritt von Mazedonien, Serbien, Montenegro und Bosnien-Herzegowina aus, ein Fünftel für die Aufnahme von Albanien und des Kosovo, lediglich 15 Prozent für die EU-Mitgliedschaft der Türkei.
Die Umfrage wurde von der Sozialwissenschaftlichen Studiengesellschaft (SWS) im April 2014 im Auftrag der ÖGfE durchgeführt. Befragt wurden österreichweit 558 Personen per Telefon (repräsentativ für die österreichische Bevölkerung ab 16 Jahre/Gewichtung nach Geschlecht, Alter und Bildung). Maximale Schwankungsbreite ca. +/- 4,2 Prozent. Umfragen 2010/2013 – SWS. *Rest auf 100 Prozent = “weiß nicht/Keine Angabe”.