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Hauptergebnisse der Umfrageserie "Gelebte Nachbarschaft in der Grenzregion"

Eine klare Mehrheit der Menschen in den Grenzregionen Niederösterreichs, Oberösterreichs, des Burgenlandes sowie der Nachbarregionen in der Tschechischen Republik, der Slowakei und Ungarn spricht sich für eine verstärkte grenzüberschreitende Zusammenarbeit aus. Dies ist das Ergebnis einer Umfrageserie, die im Auftrag der ÖGfE im Sommer 2011 in grenznahen Gemeinden der sieben Regionen durchgeführt wurde.

Hauptergebnisse auf einen Blick:

  • Der Fall des „Eisernen Vorhangs“ vor gut 20 Jahren wird in allen sieben Befragungsregionen mehrheitlich positiv betrachtet. Gegenüber Vergleichsumfragen in den österreichischen Grenzregionen aus den Jahren 2000/2001 ist das Stimmungsbild deutlich positiver geworden.
  • In allen sieben Befragungsregionen meint eine Mehrheit, dass sich der EU-Beitritt Ungarns, der Tschechischen Republik und der Slowakei sehr positiv auf die Regionen ausgewirkt hat. Dies betrifft vor allem die Bereiche „nachbarschaftliches Verhältnis der Gemeinden“, den Tourismus und den kulturellen Austausch.
  • Als Herausforderungen werden hingegen die Bereiche Verkehrsbelastung, Kriminalität und das Pendleraufkommen bewertet.
  • Die Frequenz der Kontakte von Österreichern zu Menschen aus dem Nachbarland und der Aufenthalte jenseits der Grenze hat seit 2000/2001 zugenommen. Ausflüge und Einkaufen sind für die Befragten in allen sieben Befragungsregionen das Hauptmotiv für den Aufenthalt im Nachbarland.
  • In allen sieben Befragungsregionen ist eine große Mehrheit für die Verstärkung der grenzüberschreitenden Zusammenarbeit der Gemeinden in den Bereichen Umweltschutz, Wirtschaft, Tourismus, Kultur, Vereine und Sport.
  • Das Ende der Grenzkontrollen im Zuge des Schengen-Beitritts der Nachbarländer (2007) wird in allen Befragungsregionen mehrheitlich als positiv erachtet. Befragte in Ungarn, Tschechien und der Slowakei stehen dem Ende der Grenzkontrollen noch positiver gegenüber als die Befragten auf österreichischer Seite.
  • ¾ der Slowaken meinen, dass die Einführung des Euro zum Zusammenwachsen der Regionen beigetragen hat. Auf niederösterreichischer Seite sind es knapp 50 %. Was eine künftige Einführung des Euro betrifft, so meinen UngarInnen deutlich häufiger als Tschechen, dass dies zu einem stärkeren Zusammenwachsen der Regionen führen wird.
  • Die Kenntnisse der Nachbarsprache sind auf österreichischer Seite deutlich geringer als in den Grenzregionen Tschechiens, der Slowakei und Ungarns.
  • Der Bekanntheitsgrad von EU-geförderten Projekten in der Region ist in den österreichischen Grenzregionen geringer als jenseits der Grenze.

Finden Sie im Folgenden einen vergleichenden Gesamtbericht, die Berichte zu den einzelnen Befragungsregionen sowie den Artikel “Hallo Nachbarn! Die späte Versöhnung mit Tschechien, Slowakei und Ungarn”, erschienen in “Die Presse” (20.2.2012)