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"Rauchen in Europa"

Rauchen in Europa
Am 1. Juli endet in Österreich die Übergangsfrist zum Rauchverbot. Die EU hat keine Kompetenz ein EU-weites Rauchverbot zu erlassen; ein Großteil der EU-Länder hat sich freiwillig für einen umfassenden Nichtraucherschutz entschieden. Was bei uns zu großen Diskussionen führt, ist in anderen europäischen Ländern bereits Realität und wird nach anfänglicher Skepsis häufig positiv beurteilt.
Die Österreichische Gesellschaft für Europapolitik hat Ihnen gerne einen kurzen Überblick über die Regelungen in ausgewählten Ländern erstellt.
Überblick Rauchverbot
Irland war das erste Land in der Welt, das einen landesweiten Nichtraucherschutz eingeführt hat. Seit März 2004 gilt ein generelles Rauchverbot in geschlossenen öffentlichen Räumen und an allen Arbeitsplätzen. Verstöße werden mit Geldbußen bis zu 3000 Euro geahndet.
Die Zustimmung zu dem Gesetz hat sich in kurzer Zeit auf 80% erhöht. Seit Einführung des Rauchverbots rauchen insgesamt weniger Iren.Eines der strengsten Rauchergesetze in Europa hat Italien. Seit dem 10. Jänner 2005 darf in allen öffentlichen Gebäuden und in Gaststätten, Bars, Cafés etc. nicht mehr geraucht werden.
Ein separater Raucherbereich ist möglich. Rauchern droht eine Strafe von 250 Euro, Gaststättenbesitzer müssen mit bis zu 2200 Euro Strafe und sogar dem Entzug der Konzession rechnen. Nach anfänglich großem Protest wird das verschärfte Rauchverbot zunehmend positiv beurteilt. Die Zigarettenverkäufe gingen erheblich zurück.
Seit dem 1. Juni 2005 gilt auch in Schweden ein Rauchverbot in allen öffentlichen Einrichtungen und in der Gastronomie. Raucherräume sind erlaubt, dort dürfen aber keine Speisen oder Getränke konsumiert werden.
Restaurants und Bars mit mehr als 100 Quadratmetern Fläche dürfen in Spanien das Rauchen nur in Raucherzonen gestatten. Kinder und Jugendliche haben in diesen Bereich keinen Zugang. Die Regelung für kleinere Gastgewerbe ist liberaler: der Betreiber entscheidet, ob geraucht werden darf oder nicht. Da 90% der spanischen Gastronomie Kleinbetriebe sind, hat das Rauchverbot für die Allgemeinheit kaum Auswirkungen.
In Belgien wurde 2007 ein beschränktes Rauchverbot in Restaurants eingeführt.Raucherräume dürfen eingerichtet werden, wenn mindestens die Hälfte aller Plätze rauchfrei bleibt. Seit 1. Januar 2010 gilt in allen Gaststätten ein allgemeines Rauchverbot, sobald Essen angeboten wird.
In Dänemark ist das Rauchen seit August 2007 in Kneipen und Gaststätten mit mehr als 40 Quadratmetern Fläche verboten. Seit Einführung des Rauchverbots verbuchen die Schankwirte eine Umsatzsteigerung von acht Prozent. Eine Ausweitung des Rauchverbots auf Kleinbetriebe wird diskutiert.
Ein Rauchverbot auf die gesamte Gastronomie nach irischem, skandinavischem und italienischem Vorbild gibt es seit Jänner 2008 auch in Frankreich. Die Geldstrafen betragen für Raucher 68 Euro und für Gastwirte 135 Euro. Eine Mehrheit der Bevölkerung steht hinter dem Rauchverbot.
In den Niederlanden ist das Rauchen in öffentlichen Gebäuden seit 1990 verboten, in der Gastronomie gilt seit Juli 2008 ein absolutes Rauchverbot. In den Coffeeshops gilt dies nur für Tabakerzeugnisse, nicht für den reinen Cannabisgebrauch. In speziell abgeschlossenen Raucherräumen darf auch in der Gastronomie weiter geraucht werden.