Image Placeholder

Konstruktive Vorschläge statt EZB-Kritik und Panikmache gefragt

Stellungnahme der ÖGfE zur Kritik an der Währungsunion

Im Gegensatz zu den Ausführungen in der Presseaussendung von FPÖ-Parteiobmann Strache vom 16. August hält die Österreichische Gesellschaft für Europapolitik (ÖGfE) fest, dass die Teilnahme Österreichs an der Währungsunion ein wesentliches Element für die Sicherung von Arbeitsplätzen und Pensionen in Österreich darstellt.

Euro sichert Arbeitsplätze
Der österreichische Leistungsbilanzsaldo ist seit der Euro-Einführung positiv; die Exportwirtschaft profitiert dabei vom wechselkursstabilen Umfeld. Die Ausfuhren in den Euroraum sind seit 1999 massiv gestiegen – von 40 auf 60 Prozent des BIP – und sichern alleine in Österreich rund eine halbe Million Arbeitsplätze. Auch deshalb ist die österreichische Arbeitslosenquote mit vier Prozent die niedrigste der EU. Die Zahl der Beschäftigten ist seit 1999 um etwa 30.000 Arbeitsplätze pro Jahr gewachsen und liegt damit weit über dem EU-Durchschnitt.

Inflation seit Euro-Einführung niedriger als in Schilling-Zeiten
Selten wird erwähnt, dass Österreich – neben Frankreich und Deutschland – zu den drei preisstabilsten EU-Ländern der letzten zehn Jahre gehört. Mit durchschnittlich 1.8 Prozent ist die Inflation in Österreich seit Einführung des Euro geringer ist als noch in Schilling-Zeiten. Inflationsängste zu schüren ist daher speziell in Österreich unangebracht. Gerade der Euro sichert österreichische Ersparnisse.

Beschlüsse zügig umsetzen
Der Ankauf von Staatsanleihen am Sekundärmarkt ist ein vertragskonformes Agieren der Europäischen Zentralbank (EZB), mit dem Ziel irrationale Marktbewegungen auszugleichen. Im Gegenzug muss die Politik nachhaltige, europäische Lösungen ergreifen und bereits getroffene Beschlüsse zügig umsetzen. Panikmache zwecks nationalen Stimmenfangs ist nicht zielführend. Der Zusammenhalt des Euroraums wird zu Unrecht in Frage gestellt. Gerade in Krisenzeiten müssen sich die EU-Partner – schon allein im Eigeninteresse – gegenseitig helfen, wenn auch durchaus unter realistischen Auflagen.