Das fünfundzwanzigste Jahr der EU-Mitgliedschaft durchlebt Österreich in einem herausfordernden Umfeld. Die politische Landkarte Europas hat sich seit 1995 entscheidend verändert, die Europäische Union sieht sich einem zunehmenden globalen Wettbewerb gegenüber, ringt im Inneren weiter um Konsens hinsichtlich des künftigen Integrationsweges und muss nicht zuletzt das Ausscheiden Großbritanniens aus ihren Reihen verkraften. Eine schwierige Gemengelage, die aber auch die Chance bietet, sich neu zu erfinden. Seit ihren Anfängen ist die Union ein »work in progress«, die Ergebnisse des mitunter mühsamen und auch von Rückschlägen geprägten Einigungsprozesses können sich jedoch sehen lassen und sind weltweit beispiellos. Die Etablierung einer emotionalen Bindung der Bürgerinnen und Bürger an die Europäische Union ist dennoch eine der größten Herausforderungen, denen sie sich zu stellen hat. Das Meinungsbild zur EU erweist sich auch in Österreich als durchaus ambivalent.
Der Beitrag der Österreichischen Gesellschaft für Europapolitik für die aktuelle Ausgabe der Europäischen Rundschau.