47 % erwarten starken Zuzug – 89 % ohne Arbeitsplatzsorgen – 68% begrüßen geplantes Lohndumpinggesetz – Junge sehen Chancen [/fusion_text][fusion_text]„Die ÖsterreicherInnen sehen die Arbeitsmarktöffnung für Tschechen, Slowaken und Ungarn ab 1. Mai weniger kritisch als vermutet“, sagt der Leiter der Österreichischen Gesellschaft für Europapolitik (ÖGfE) Paul Schmidt. Das zeigt auch eine heute veröffentlichte Umfrage der ÖGfE: Nur 8 % der Befragten glauben, das ihr Arbeitsplatz durch Arbeitnehmer aus den drei Ländern „gefährdet sein könnte“, 89 % der Befragten haben keine Arbeitsplatzsorgen.
Die Öffnung des Arbeitsmarktes wird von vielen ÖsterreicherInnen aber durchaus skeptisch gesehen: 49 % der Befragten erwarten zwar keinen starken Zuzug von Arbeitskräften aus den drei Ländern. 47 % Prozent der Befragten gehen jedoch von einem starken Zuzug aus.
Illegaler Beschäftigung und Lohndumping entgegentreten
Die ÖsterreicherInnen sehen in der Arbeitsmarktöffnung auch positive Aspekte: So glauben 49 % der Befragten, dass die illegale Beschäftigung zurückgeht, wenn Menschen aus unseren Nachbarländern auch legal in Österreich arbeiten können. 42 Prozent sind nicht dieser Meinung.
51 Prozent meinen, dass die Nachfrage nach qualifizierten Fachkräften befriedigt werden könnte. 38 Prozent sind nicht dieser Ansicht.
„Die von der Bundesregierung gesetzten Sicherungsmechanismen – etwa die Übergangsfristen und das zur Beschlussfassung vorliegende Lohndumpinggesetz sowie verstärkte Kontrolle zur Bekämpfung illegaler Beschäftigung – werden positiv aufgenommen“, so Schmidt.
Für 71 % sind die 7-jährigen Übergangsfristen für die Arbeitsmarktöffnung richtig gewesen.
75 % meinen, dass auch für Rumänien und Bulgarien die bis 2013 angesetzten Fristen ausgeschöpft werden sollten. 68 % der Befragten begrüßen Maßnahmen, die dazu führen, Lohndumping zu verhindern und glauben, dass das im Zuge der Arbeitsmarktöffnung in Kraft tretende Gesetz gegen Lohndumping hierzu einen wirksamen Schritt darstellt.
Junge sehen Chancen
Rund die Hälfte der befragten Jugendlichen (bis 25 Jahre) kann sich vorstellen, in Tschechien, der Slowakei oder in Ungarn zu arbeiten. 61 % sind der Meinung, dass durch die Arbeitsmarktliberalisierung auch Jobs für ÖsterreicherInnen in den drei Nachbarländern entstehen.
Panikmache fehl am Platz
„Wir plädieren für eine Entdramatisierung der öffentlichen Diskussion. Sie soll geführt werden, aber Panikmache ist fehl am Platz. Wichtig ist jedoch, dass die geplanten Maßnahmen auch tatsächlich umgesetzt werden“, so Schmidt.
Die Umfrage wurde von der Sozialwissenschaftlichen Studiengesellschaft im Auftrag der ÖGfE durchgeführt. Befragt wurden insgesamt 1.009 ÖsterreicherInnen per Telefon im Jänner und im Februar 2011.
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