Vor fünf Jahren, am 1. Mai 2011, öffnete sich der heimische Arbeitsmarkt für unsere Nachbarländer Tschechien, Slowakei, Ungarn und Slowenien. Die ÖsterreicherInnen befürworten zwar das generelle Recht auf Arbeitnehmerfreizügigkeit innerhalb der EU. Die konkreten Folgen der Arbeitsmarktöffnung werden jedoch kritisch gesehen. Dies zeigt eine aktuelle Umfrage der Österreichischen Gesellschaft für Europapolitik (ÖGfE).
Jede/r zweite Befragte (55 Prozent) tritt dafür ein, dass das Recht für EU-BürgerInnen, in jedem Mitgliedsland der EU wohnen und arbeiten zu dürfen, erhalten bleibt. 41 Prozent wären jedoch dafür, dieses Recht einzuschränken (3 Prozent „weiß nicht/Keine Angabe“). Ein Vergleich mit einer ÖGfE-Umfrage von Februar 2014 zeigt, dass sich das Meinungsbild in dieser Frage in den vergangenen zwei Jahren kaum geändert hat (Februar 2014: 55 Prozent „beibehalten“, 40 Prozent „einschränken“, 5 Prozent „weiß nicht/Keine Angabe).
Für 43 Prozent überwiegen die negativen Konsequenzen der vor fünf Jahren vollzogenen Öffnung des heimischen Arbeitsmarkts für Arbeitskräfte aus unseren Nachbarländern Tschechien, Slowakei, Ungarn und Slowenien. 16 Prozent sehen eher positive Folgen. 29 Prozent können „keine wesentlichen Auswirkungen“ erkennen (12 Prozent „weiß nicht/Keine Angabe“).
Was die konkreten Folgen der Arbeitsmarktöffnung von 2011 auf den heimischen Arbeitsmarkt betrifft, so zeigt sich ein gespaltenes Meinungsbild. 43 Prozent der Befragten neigen der Meinung zu, dass durch die Öffnung des Arbeitsmarkts eher österreichische Arbeitskräfte verdrängt werden, 39 Prozent sind eher der Ansicht, dass Arbeitskräfte aus unseren Nachbarstaaten dazu beitragen, dass offene Stellen in Mangelberufen besetzt werden können (18 Prozent „weiß nicht/Keine Angabe“).
Die Umfrage wurde von der Sozialwissenschaftlichen Studiengesellschaft vom 13. bis 19. April 2016 im Auftrag der ÖGfE durchgeführt. Befragt wurden österreichweit 546 Personen per Telefon (repräsentativ für die österreichische Bevölkerung ab 16 Jahre/Gewichtung nach Geschlecht, Alter und Bildung). Maximale Schwankungsbreite ca. +/- 4,3 Prozent. Differenz auf 100 Prozent aufgrund gerundeter Werte. Vergleichsumfrage Februar 2014, N=598.
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