Europa Club Salzburg: 30 Jahre Österreich in der EU – Europas Zukunft. Unsere Zukunft.

30 Jahre nach dem EU-Beitritt Österreichs steht die Welt vor einer Zeitenwende – Europas Zusammenhalt ist mehr denn je gefragt. Die globale Bühne ist von zunehmend schärferen Auseinandersetzungen geprägt, während die sicherheitspolitische Zeitenwende, die Digitalisierung, der Klimawandel und ein neuer Handelswettbewerb eine beschleunigte wirtschaftliche Transformation Europas erfordern. Gleichzeitig sind die zentralen Werte der EU – Demokratie und Menschenrechte – weltweit immer stärker unter Druck. Besonders die Generation, die Österreich nur als Mitglied der EU kennt, stellt sich die Frage nach dem Platz Österreichs und Europas in einer sich wandelnden Welt.

Im Europa Club Salzburg diskutierten am 30. April 2025 EU-Expert*innen unter reger Beteiligung von über 120 Salzburger Schüler*innen über die brennenden Fragen unserer Zeit.

 

Eröffnung:
Gritlind Kettl | Leiterin, Stabstelle EU-Bürgerservice, Europe Direct Land Salzburg

Panel:
Martin Kocher | Ökonom, ehem. Wirtschafts- und Arbeitsminister
Paul Schmidt | Generalsekretär, Österreichische Gesellschaft für Europapolitik
Martin Weiss | Präsident, Salzburg Global
Doris Wydra | Politikwissenschafterin, Universität Salzburg

Moderation:
Matteo Eichhorn | Redakteur, ORF Salzburg

 

„Als Österreich vor 30 Jahren der EU beigetreten ist, herrschte Aufbruchsstimmung“, erzählte Gritlind Kettl, Leiterin von Europe Direct Land Salzburg, zu Beginn des Europa Club Salzburg. „Für Salzburg brachte der EU-Beitritt eine durchaus positive Entwicklung: die Exporte haben sich versechsfacht, Direktinvestitionen verzehnfacht, das regionale BIP verdreifacht.“ Martin Kocher fuhr fort: „Wir haben riesige Vorteile durch den Binnenmarkt, aber auch viele Herausforderungen. Nur Abschottung wäre die falsche Antwort auf zunehmende Konflikte und Krisen. Wir müssen offen bleiben für Partnerschaften und Kooperationen.“ „Wir stehen vor einer neuen Weltordnung. Europa muss heute seine Grenzen wieder gen Osten verteidigen können – und das geht nur gemeinsam“, erklärte Martin Weiss, Präsident von Salzburg Global. „Auch im aktuellen Handelskonflikt mit den USA könnte sich kein Land alleine zur Wehr setzen.“ „Für die Ukraine ist das Friedensprojekt Europa zentral. Wir müssen unsere Hand zur Unterstützung weiter ausgestreckt lassen“, betonte Doris Wydra, Politikwissenschaftlerin an der Universität Salzburg. „Innerhalb Europas gilt es, Demokratie und Menschenrechte zu stärken, damit die EU Hoffnungsträgerin bleiben kann.“ „Wenns brenzlig wird, finden wir in Europa flexible Lösungen und neue Wege zur Zusammenarbeit. Wir sollten, bei allen Problemen, trotzdem zuversichtlich und optimistisch in die Zukunft Europas blicken, denn Europa ist stärker, als man oft glaubt“, bekräftigte Paul Schmidt.

Der ORF Salzburg berichtete von der Diskussionsveranstaltung, die in Kooperation mit Salzburg Global und Europe Direct Land Salzburg organisiert wurde.